Sternentstehung: Junge Sterne im Sternbild Segel
Rund 22 000 Lichtjahre von uns entfernt im südlichen Sternbild Segel, lateinisch Vela, befindet sich die Sternentstehungsregion Gum 19. In dieser Ansammlung aus Gas und Staub bilden sich derzeit zahlreiche neue Sterne. Einer von ihnen ist besonders massereich ausgefallen, es handelt sich um den veränderlichen Stern V391 Velorum, der nahe der Bildmitte in einem bläulich-weißen Licht leuchtet.
An seiner Oberfläche ist dieser Stern rund 30 000 Grad Celsius heiß, so dass er einen Großteil seiner Strahlungsleistung im ultravioletten Licht abgibt. Diese energiereiche Strahlung regt dann die den Stern umgebenden Gasmassen zum Leuchten im infraroten und sichtbaren Licht an. Im sichtbaren Licht leuchten derartige Emissionsnebel in einem markant rötlichen Licht, der H-alpha-Strahlung.
Das beistehende Bild ist dagegen eine Falschfarbenaufnahme in drei unterschiedlichen infraroten Wellenlängen. Im Infraroten ist es möglich, ins Innere von Gum 19 hineinzusehen, im sichtbaren Licht verdecken hier dichte dunkle Staubwolken die Sicht. Das Bild entstand mit der Infrarotkamera SOFI auf dem 3,5-Meter-New-Technology-Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO auf dem Berg La Silla in Chile.
V391 Velorum strahlt jedoch nicht so gleichförmig wie unsere Sonne. In unvorhersehbaren Abständen kommt es auf dem Stern zu Ausbrüchen, die große Mengen an Gas in die Umgebung schleudern. Gleichzeitig wächst die Helligkeit des Stern an. Die ausgeworfenen Gasmassen verändern die Zusammensetzung von Gum 19 und auch dessen Lichtaussendung.
Sterne wie V391 Velorum haben nur eine geringe Lebenserwartung von etwa zehn Millionen Jahren, bevor sie sich zu einem Roten Riesen aufblähen und schließlich als Supernova explodieren. Die dabei freigesetzte Strahlung und die Stoßwellen der Explosionswolke dürften einen großen Teil der Gas- und Staubwolke von Gum 19 auseinanderblasen.
Solch eine ungestüme Nachbarschaft ist keine gute Nachricht für masseärmere Sterne in der Umgebung, bei denen sich gerade Planeten bilden wollen. Sollte sie die Supernova-Stoßwelle vor Abschluß der Planetenbildung ereilen, so dürfte entweder ein "nackter" Stern oder ein Stern mit großen Mengen an umlaufenden Asteroiden zurückbleiben.
Die Supernova-Stoßwellen wirken aber nicht nur zerstörerisch, sondern können auch Teile des Nebels zusammenschieben und dabei komprimieren. Schließlich kollabieren dann Teile der Gas-und Staubwolken unter ihrer eigenen Schwerkraft, so dass weitere Sterne geboren werden. Derzeit bilden sich vor allem im bräunlichen Teil von Gum 19 links von V391 Velorum neue Sterne, von denen einige unserer Sonne ähneln werden.
Die Sternentstehungsregion Gum 19 erhielt ihre Bezeichnung nach dem australischen Astrophysiker Colin S. Gum, der Mitte der 1950er Jahre als Erster den südlichen Himmel nach Emissionsnebeln durchmusterte. Gum 19 war der 19. Eintrag in seinem 1955 erschienenen Katalog, der insgesamt 85 Objekte auflistet.
Tilmann Althaus
An seiner Oberfläche ist dieser Stern rund 30 000 Grad Celsius heiß, so dass er einen Großteil seiner Strahlungsleistung im ultravioletten Licht abgibt. Diese energiereiche Strahlung regt dann die den Stern umgebenden Gasmassen zum Leuchten im infraroten und sichtbaren Licht an. Im sichtbaren Licht leuchten derartige Emissionsnebel in einem markant rötlichen Licht, der H-alpha-Strahlung.
Das beistehende Bild ist dagegen eine Falschfarbenaufnahme in drei unterschiedlichen infraroten Wellenlängen. Im Infraroten ist es möglich, ins Innere von Gum 19 hineinzusehen, im sichtbaren Licht verdecken hier dichte dunkle Staubwolken die Sicht. Das Bild entstand mit der Infrarotkamera SOFI auf dem 3,5-Meter-New-Technology-Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO auf dem Berg La Silla in Chile.
V391 Velorum strahlt jedoch nicht so gleichförmig wie unsere Sonne. In unvorhersehbaren Abständen kommt es auf dem Stern zu Ausbrüchen, die große Mengen an Gas in die Umgebung schleudern. Gleichzeitig wächst die Helligkeit des Stern an. Die ausgeworfenen Gasmassen verändern die Zusammensetzung von Gum 19 und auch dessen Lichtaussendung.
Sterne wie V391 Velorum haben nur eine geringe Lebenserwartung von etwa zehn Millionen Jahren, bevor sie sich zu einem Roten Riesen aufblähen und schließlich als Supernova explodieren. Die dabei freigesetzte Strahlung und die Stoßwellen der Explosionswolke dürften einen großen Teil der Gas- und Staubwolke von Gum 19 auseinanderblasen.
Solch eine ungestüme Nachbarschaft ist keine gute Nachricht für masseärmere Sterne in der Umgebung, bei denen sich gerade Planeten bilden wollen. Sollte sie die Supernova-Stoßwelle vor Abschluß der Planetenbildung ereilen, so dürfte entweder ein "nackter" Stern oder ein Stern mit großen Mengen an umlaufenden Asteroiden zurückbleiben.
Die Supernova-Stoßwellen wirken aber nicht nur zerstörerisch, sondern können auch Teile des Nebels zusammenschieben und dabei komprimieren. Schließlich kollabieren dann Teile der Gas-und Staubwolken unter ihrer eigenen Schwerkraft, so dass weitere Sterne geboren werden. Derzeit bilden sich vor allem im bräunlichen Teil von Gum 19 links von V391 Velorum neue Sterne, von denen einige unserer Sonne ähneln werden.
Die Sternentstehungsregion Gum 19 erhielt ihre Bezeichnung nach dem australischen Astrophysiker Colin S. Gum, der Mitte der 1950er Jahre als Erster den südlichen Himmel nach Emissionsnebeln durchmusterte. Gum 19 war der 19. Eintrag in seinem 1955 erschienenen Katalog, der insgesamt 85 Objekte auflistet.
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