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Astronomie: Jupiters langer Schatten

Jupiters Ringe
Wie erst 1979 die Raumsonde Voyager 1 entdeckte, hat außer Saturn auch Jupiter ein – wenngleich nur schwach ausgeprägtes – Ringsystem. Die Teilchen dort sind durch Zusammenstöße der kleinen inneren Gesteinsmonde mit Meteoriten entstanden und mit Durchmessern im Mikrometerbereich nur ungefähr so groß wie Partikel im Zigarettenrauch. Das zeigten Messungen der Raumsonde Galileo, die von 1995 bis 2003 durch das Jupitersystem flog und einige tausend Einschläge von Staubkörnern registrierte.

Erst jetzt haben Douglas P. Hamilton von der Universität von Maryland in Baltimore und Harald Krüger vom Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg die damaligen Daten akribisch analysiert und ausgewertet. Dabei erlebten sie einige Überraschungen. So ist das Ringsystem mit einem Durchmesser über 640000 Kilometern sehr viel größer als bisher gedacht. Zudem bewegen sich einige Teilchen auf Bahnen, die bis zu 20 Grad gegen die Äquatorebene des Planeten geneigt sind.

Die Forscher entdeckten aber nicht nur diese Besonderheiten, sondern konnten sie mit aufwendigen Computersimulationen auch erklären. Demnach spielt der Schatten von Jupiter für den Umfang des Ringsystems sowie die Größe und Bahnneigung der Teilchen in den äußeren Regionen eine bisher unterschätzte Rolle. Auf der Tagseite lädt die Sonnenstrahlung die Partikel durch Photoionisation positiv auf, während sie auf der Nachtseite wieder entladen werden. Das starke Magnetfeld von Jupiter beeinflusst die Teilchen deshalb unterschiedlich stark, je nachdem, ob sie sich im Licht oder Schatten befinden. Dadurch werden kleine Körner nach außen getrieben und die kleinsten Partikel zusätzlich aus der Äquatorebene herauskatapultiert.

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