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Jupitersonde: Europa Clipper bislang gut unterwegs

Mit einer Rakete vom Typ Falcon Heavy hob heute die neueste Jupitersonde Europa Clipper der NASA um 18:06 Uhr unserer Zeit ab und soll am 11. April 2030 im Jupitersystem ankommen. Ihr Fokus ist der eisbedeckte Mond Europa.
Die Raumsonde Europa Clipper (Illustration)

Update 5, 15. Oktober, 12:45 Uhr: Die Solarzellenausleger wurden erfolgreich ausgefahren, die Energieversorgung für Europa Clipper ist jetzt gesichert. In den nächsten Tagen wird die Sonde für ihren interplanetaren Flug zum Jupiter vorbereitet und ihre Instrumente erprobt. Ende Februar 2025 wird der Mars in geringem Abstand passiert.

Update 4, 19:15 Uhr: Signal acquired: Europa Clipper hat sich bei der Bodenstation gemeldet und übermittelt technische Daten.

Update 3, 19:10 Uhr: Separation confirmed: Die Raumsonde Europa Clipper hat sich von der Oberstufe getrennt und ist nun unterwegs in die Tiefen des Weltraums.

Update 2, 19:00 Uhr: Die zweite Zündung der Oberstufe der Falcon Heavy war erfolgreich. Die Sonde befindet sich nun auf der Erdfluchtbahn, die sie in fünfeinhalb Jahren und zwei Planetenvorbeiflügen zum Jupiter bringen wird. Der nächste Schritt ist nun die Trennung von der Oberstufe.

Update 1, 18:20 Uhr: Mit einem Bilderbuchstart begann heute um 18:06 Uhr MESZ die Mission der Jupitersonde Europa Clipper. Die Trägerrakete Falcon Heavy arbeitete sehr präzise und brachte die Sonde auf die geplante Parkbahn um die Erde. Rund 47 Minuten nach dem Abheben soll die zweite Stufe noch einmal zünden und Europa Clipper auf die Transferbahn zu Jupiter bringen.

Mehr als 20 Jahre lang wurde sie geplant, entwickelt und gebaut, nun soll sie endlich am 14. Oktober um 18:06 Uhr MESZ von Cape Canaveral in Florida abheben: Die Rede ist von der neuesten Jupitersonde der NASA, dem Europa Clipper. Diese Raumsonde, welche nach fünfeinhalb Jahren Flug am 11. April 2030 im Jupitersystem ankommen soll, widmet sich, wie ihr Name schon sagt, dem eisbedeckten Jupitermond Europa.

Dieser Jupitertrabant ist mit 3105 Kilometer Durchmesser etwas kleiner als unser Mond und von einer hellen Eiskruste bedeckt. Da auf ihr kaum Krater zu sehen sind, ist sie geologisch jung, was auf einen aktiven Himmelskörper hinweist. Etwa 20 bis 30 Kilometer unter der festen Eiskruste wird daher ein salziger Ozean aus flüssigem Wasser vermutet, der sich etwa bis in eine Tiefe von 100 Kilometern erstreckt. In diesem könnte sich Leben entwickelt haben, ähnlich wie es vom Grund der Tiefsee auf der Erde bekannt ist. Die dortigen Lebensformen sind vom Licht der Sonne völlig unabhängig und werden von der Aktivität der Erde und ihrer Chemie mit Energie versorgt.

Allerdings wird Europa Clipper dieses Leben – so es denn existiert – nicht direkt nachweisen können. Die Sonde wird jedoch die Eisoberfläche von Europa bei zirka 50 nahen Vorbeiflügen im Detail erkunden, sie mit Radarstrahlen zumindest mehrere Kilometer tief durchleuchten und mittels Spektrometer ihre chemische Zusammensetzung erfassen. Dazu ist die Sonde mit einer Vielzahl von Instrumenten ausgerüstet, die sich in zehn Hauptgruppen gliedern.

Nach dem hoffentlich erfolgreichen Start am 14. Oktober – das Startfenster ist bis zum 6. November offen – fliegt die Sonde auf einer elliptischen Umlaufbahn um die Sonne. Ihr Weg führt Europa Clipper Ende Februar 2025 in die Nähe des roten Planeten Mars, den sie je nach Startdatum in einer Entfernung von 500 bis 1000 Kilometern überfliegen wird. Danach führt sie ein größeres Schubmanöver mit dem Bordantrieb durch, das die Sonde weiter beschleunigt und sie zur Erde zurückführt. Diese wird Anfang Dezember 2026 in einer Höhe von etwa 3200 Kilometern überflogen. Dabei wird auch die Ebene der Sondenbahn in die Umlaufebene von Jupiter verkippt.

Für dreieinhalb Jahre fliegt Europa Clipper dann auf einer lang gestreckten elliptischen Bahn um die Sonne, bis sie am 11. April 2030 in eine weite Umlaufbahn um Jupiter einschwenken wird. Für rund vier Jahre soll Europa Clipper den Mond Europa aus der Nähe erkunden, nimmt aber auch die äußeren Monde Kallisto und Ganymed unter die Lupe. Im Juli 2031 gesellt sich der europäische Orbiter JUICE hinzu, der Jupiter Icy Moons Explorer der ESA, mit dem gemeinsame Beobachtungen im Jupitersystem geplant sind.

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