News: Kaffee-Abhängige sind nicht süchtig
Zur Klärung dieses Disputs beschlossen Astrid Nehlig und ihre Kollegen am Institut Fédératif de Recherche (INSERM) herauszufinden, ob Coffein in den Dopamin-freisetzenden Belohnungszentren des Gehirns dieselbe gesteigerte Aktivität auslöst wie Kokain und andere Mittel. Sie injizierten Ratten eine radioaktive Form von Glucose, gefolgt von unterschiedlichen Dosen von Coffein, entsprechend den Mengen, die Menschen durch Trinken von ein bis zehn Tassen Kaffee zu sich nehmen. Dann töteten sie die Tiere und bestimmten die Menge der radioaktiven Glucose – als ein Maß für die Stoffwechselgeschwindigkeit und somit die Aktivität – in verschiedenen Gehirnbereichen, darunter die Hülle des Nucleus accumbens, der vermutlich an Sucht und Belohung beteiligt ist.
Nur bei extrem hohen Coffeinmengen, die etwa dem "Genuß" von sieben Tassen Kaffee in Folge entsprechen, fand Nehligs Team eine Zunahme der Aktivität in Gehirnbereichen, die an Fortbewegung, Stimmung und Schlaf beteiligt sind, aber keine meßbare zusätzliche Aktivität in der Nucleus accumbens-Hülle. "Ich glaube nicht, daß Coffein irgendwelche Hinweise für eine Abhängigkeit liefert," schließt Nehlig.
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