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Wachmacher: Kaffee beflügelt das Team

Mit Koffein im Blut sind Kaffeetrinker nicht nur wacher, sondern diskutieren produktiver und finden ihre neue Gruppe netter.
Kaffeetasse

Wer ein neues Team zusammenbringt, sollte den Kaffee nicht vergessen. Mit einer Tasse zu Beginn des Meetings beteiligen sich die Mitglieder nicht nur stärker an der Diskussion. Sie wollen auch künftig lieber weiter zusammenarbeiten als Mitglieder einer Gruppe, die keinen Koffeinschub bekamen. Zu diesem Ergebnis gelangen Wissenschaftler von der University of California in Davis und der Ohio State University im »Journal of Psychopharmacology«.

Die Marketingforscherin Vasu Unnava und ihre Kollegen ließen Studierende in Fünfergruppen über kontroverse Themen wie die Occupy-Wall-Street-Bewegung debattieren. Wer das koffeinhaltige Gebräu mit etwas zeitlichem Vorlauf serviert bekam, diskutierte engagierter mit und blieb dabei auch mehr beim Thema. Die mit Koffein versorgten Versuchspersonen fanden ihre Gruppe außerdem produktiver und wollten lieber erneut zusammenarbeiten. Dahinter stecke offenbar der aktivierende Effekt von Koffein, stellten Unnava und ihre Kollegen fest. Denn wer sich auch ohne Koffeinschub wach fühlte, beurteilte die Diskussion in der Gruppe ebenfalls positiver.

Eins steht dem Lob der braunen Bohne entgegen: Die Studierenden waren gebeten worden, vor dem Experiment auf Kaffee zu verzichten. Daher könnten diejenigen, die noch auf den ersten Koffeinkick des Tages warteten, schon unter Entzugserscheinungen gelitten haben – die Freiwilligen waren alle gewohnheitsmäßige Kaffeetrinker, wie vorab sichergestellt wurde. Womöglich war also nicht etwa ein Teil der Studierenden koffeinbedingt besonders gut drauf, sondern der andere Teil steckte in einem entzugsbedingten Tief.

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