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Ernährung: Kakao schärft den Blick

Zwei Stunden nach dem Verzehr von dunkler Schokolade steigen kurzfristig Sehschärfe und Kontrastwahrnehmung.
Schokolade

Schokolade ist mehr als ein flüchtiger kleiner Genuss: Ihr wird unter anderem nachgesagt, dass sie dem Herz-Kreislauf-System zugutekommt, vor allem wenn sie sehr dunkel und damit kakaoreich ist. Jeff Rabin und seine Kollegen von der School of Optometry einer katholischen Privatuniversität in San Antonio, Texas, haben nun einen weiteren Vorzug entdeckt, wie sie in der Fachzeitschrift »JAMA Ophthalmology« berichten: Der Verzehr fördere das Sehvermögen. Die Forscher fütterten 30 Teilnehmer mit Bitterschokolade und unterzogen sie zwei Stunden später einem Sehtest. Verglichen mit einer Kontrollgruppe, die (weniger kakaohaltige) Milchschokolade aß, stieg ihre Sehschärfe um 4 Prozent und ihre Kontrastwahrnehmung um 5 bis 15 Prozent.

Wie lässt sich das erklären? Eine Hypothese ist, dass Flavonole (eine bestimmte Art von sekundären Pflanzenstoffen, die im Kakao reichlich vorhanden sind) die Gefäße erweitern und somit die Durchblutung der Netzhaut und des visuellen Kortex anregen. Dank der besseren Versorgung mit Glukose und Sauerstoff könnten Auge und Gehirn dann die eingehenden Signale besser verarbeiten.

Der positive Effekt ist allerdings schwach und verschwindet wahrscheinlich recht bald, da Flavonole schnell abgebaut werden. »Weitere Experimente werden nötig sein, um die Dauer dieser Effekte und ihren Einfluss auf die Leistungsfähigkeit im Alltag zu bestimmen«, räumen die Forscher ein. Eine Brille kann der regelmäßige Verzehr von Bitterschokolade demnach gewiss nicht ersetzen.

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