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Invasive Arten: Kalifornien fürchtet die Riesennager

Nutrias gehören zu den größten Nagetieren der Erde und wurden als Pelzlieferanten geschätzt. Das gilt nicht mehr, wenn sie sich als exotische Art breitmachen.
Nutria im Profil

Nur wenige Nagetiere übertreffen die südamerikanischen Nutrias /Myocastor coypus) an Größe und Gewicht. Mit einer Körperlänge von mehr als 60 Zentimetern und bis zu zehn Kilogramm Gewicht sind sie beeindruckende Gestalten – vor allem wenn sie in Gebieten wie Kalifornien auftauchen, in denen sie eigentlich nicht heimisch sind. Das California Department of Fish and Wildlife hat deshalb die Bevölkerung dazu aufgerufen, Sichtungen der Riesennager zu melden. So sollen die Tiere bekämpft werden können, bevor sie sich im Bundesstaat fest etablieren.

Ursprünglich stammen die Nutrias aus Südamerika, wo sie bis zum 19. Jahrhundert fast ausgerottet worden waren: Ihr Pelz war wegen seiner Dichte und wärmenden Eigenschaften sehr beliebt. Zu dieser Zeit begann man auch, lebende Tiere nach Nordamerika und Europa zu exportieren, um sie hier als Pelzlieferanten zu züchten. Wie in solchen Fällen üblich, entkamen viele Tiere aus den Anlagen, andere wurden ausgesetzt, um sie jagen zu können. Dank optimaler Lebensbedingungen und mangels ausreichend zahlreicher natürlicher Fressfeinde nahm die Geschichte ihren Lauf: In vielen Regionen gelten die Nagetiere heute als Landplage.

Wegen ihres Appetits auf Grünzeug aller Art, das sie teils inklusive der Wurzeln auffressen, fördern sie die Erosion von Ufern. Zudem untergraben sie Uferböschungen und Deiche, was bei Hochwasser zur Gefahr für angrenzende Regionen werden kann. Sie gelten als einer der Gründe, warum Feuchtgebiete an der US-Südküste degradieren und schließlich zerstört werden. Bislang sollen sie sich in 22 US-Bundesstaaten verbreitet haben. Doch Kalifornien gehörte zumindest bislang nicht zu den Gebieten, in denen sie sich erfolgreich etabliert haben.

Mittlerweile nimmt die Zahl der gemeldeten Beobachtungen jedoch zu – darunter womöglich auch trächtige Weibchen. Um die Feuchtgebiete des von wiederkehrenden Dürren betroffenen Bundesstaats zu schützen, soll die Art intensiv gejagt werden.

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