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Biodiversität: Karibische Korallenbänke durch Erosion gefährdet

Lebende Koralle

Viele Korallenriffe in der Karibik erzeugen nicht mehr genug neues Kalkmaterial, um der Erosion zu widerstehen. Ein internationales Forscherteam um Chris Perry von der University of Exeter zeigt in einer Analyse von 19 Korallenriffen, dass die Korallen dort im Mittel nur noch halb so viel Karbonat erzeugen wie in den letzten 8000 Jahren. 37 Prozent der untersuchten Standorte verlieren demnach schon heute mehr Masse durch Erosion, als die Korallen aufbauen können.

Gefährdetes Korallenriff | Ein Flachwasserriff mit sehr geringer Korallenbedeckung, niedriger interner Komplexität und einem großen Anteil Makroalgen. Solche Rifflandschaften erzeugen oft nicht mehr genug Karbonat, um der Erosion Einhalt zu gebieten.

Als Ursache dieser Entwicklung identifizieren die Forscher den allgemein schlechten Zustand der Riffe. Frühere Studien belegen, dass lebende Korallen inzwischen 80 Prozent weniger Fläche karibischer Riffe bedecken als noch in den 1970er Jahren – entsprechend weniger Korallenkalk produzieren die Riffe. Besonders der Rückgang von Hartkorallen der Gattung Acropora, die in der Vergangenheit zu den wichtigsten Riffbildnern der Region zählten, trägt zum Mangel an neu gebildetem Hartmaterial bei. Perry und Kollegen kommen zu dem Schluss, dass die Erosion unterhalb einer Korallenbedeckung von etwa zehn Prozent der Fläche die Oberhand gewinnt und das Riff zu schrumpfen beginnt, was bei über einem Drittel der Riffe bereits der Fall ist.

Lediglich fünf Prozent der untersuchten Standorte produzierten netto jährlich mehr als fünf Kilogramm Karbonat pro Quadratmeter, die Hälfte des historischen Normals für karibische Riffe. Zusätzlich merken die Forscher an, dass die verbleibende Karbonatproduktion stark von einer einzigen verbleibenden Hartkorallengattung abhängt, die ebenfalls seit Jahren schwindet. Setzt sich der Trend fort, könnten die karibischen Korallenriffe schon bald auf breiter Front erodieren.

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