Werkstoffe: Katalysatorbeton gegen Autoabgase
Hohe Stickoxidemissionen aus dem Verkehr belasten die Umwelt, weil sie die Landschaft überdüngen und Sommersmog fördern. Laut dem Umweltbundesamt entstehen in Deutschland jährlich etwas mehr als eine Million Tonnen Stickoxide – die Hälfte davon trotz guter Katalysatorentechnik durch Autos und Lastwagen. Ein Teil dieser freigesetzten Schadstoffe könnte sich zukünftig relativ rasch mit Hilfe eines speziellen Fahrbahnbelags aus der Luft entfernen lassen, hofft Jos Brouwers von der Technischen Universität Eindhoven.
Zusammen mit einer Baustofffirma hat der Werkstoffwissenschaftler einen Beton entwickelt, der aktiv die Luft säubert und dadurch die Stickoxidemissionen des darüberrauschenden Verkehrs um 25 bis 45 Prozent senkt. Diese positiven Auswirkungen hatten sich bereits im Labor angedeutet und konnten jetzt bei einem Freilandversuch auf einer Straße in Eindhoven bestätigt werden. Verursacht wird der säubernde Effekt des Betons durch beigemengtes Titandioxid, das fotokatalytisch wirkt. Es wandelt Stickoxide, die in Kontakt mit dem Boden kommen, mit Hilfe des Sonnenlichts in relativ unschädliches Nitrat um, das durch Regen von der Straße geschwemmt werden kann.
Das Weißpigment sorgt zudem dafür, dass Algenwachstum unterbunden und Schmutz oxidiert wird, so dass der Beton dauerhaft relativ sauber bleibt. Der Baustoff lässt sich auch mit Asphalt vermischen, so dass die Fahrbahndecke nicht aus reinem Beton bestehen muss. Und er verteuert den Straßenbau nur geringfügig – obwohl die mit Titandioxid hergestellten Betonplatten um 50 Prozent mehr kosten als herkömmliche Produkte: Im Gesamtetat eines Verkehrsprojekts verursache dies nur eine Kostensteigerung um ein Zehntel, kalkuliert Brouwers. Nicht berücksichtigt hat der Forscher bislang allerdings, was mit dem Nitrat geschieht, das von der Straße gespült wird und das Wasser belasten könnte. (dl)
Zusammen mit einer Baustofffirma hat der Werkstoffwissenschaftler einen Beton entwickelt, der aktiv die Luft säubert und dadurch die Stickoxidemissionen des darüberrauschenden Verkehrs um 25 bis 45 Prozent senkt. Diese positiven Auswirkungen hatten sich bereits im Labor angedeutet und konnten jetzt bei einem Freilandversuch auf einer Straße in Eindhoven bestätigt werden. Verursacht wird der säubernde Effekt des Betons durch beigemengtes Titandioxid, das fotokatalytisch wirkt. Es wandelt Stickoxide, die in Kontakt mit dem Boden kommen, mit Hilfe des Sonnenlichts in relativ unschädliches Nitrat um, das durch Regen von der Straße geschwemmt werden kann.
Das Weißpigment sorgt zudem dafür, dass Algenwachstum unterbunden und Schmutz oxidiert wird, so dass der Beton dauerhaft relativ sauber bleibt. Der Baustoff lässt sich auch mit Asphalt vermischen, so dass die Fahrbahndecke nicht aus reinem Beton bestehen muss. Und er verteuert den Straßenbau nur geringfügig – obwohl die mit Titandioxid hergestellten Betonplatten um 50 Prozent mehr kosten als herkömmliche Produkte: Im Gesamtetat eines Verkehrsprojekts verursache dies nur eine Kostensteigerung um ein Zehntel, kalkuliert Brouwers. Nicht berücksichtigt hat der Forscher bislang allerdings, was mit dem Nitrat geschieht, das von der Straße gespült wird und das Wasser belasten könnte. (dl)
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