Parasitismus: Katzenparasit befällt Seeotter mit Algen-Klebefadenhilfe
Forscher haben untersucht, wie die üblicherweise an Land lebenden Katzenparasiten es regelmäßig schaffen, im Meer heimische Robben zu infizieren. Schlüssel des Schmarotzererfolges ist ein von ALgen produziertes gelartiges und klebriges Molekül. Dies belegen Forscher mit Experimenten, bei denen sie die infektiösen Larven des Parasiten Toxolasma gondii ins Meer warfen.
In einem Mix der Klebefäden eingebettet bleibt der Parasit lange infektiös – Meeresschnecken nehmen ihn dann auf und infizieren größe Meeressäuger, die die Schnecken verspeisen, berichtet das Team von der University of California in Davis. Besonders häufig gelangt der Katzenparasit so in Seeotter, die gerne Schnecken vom Unterwassergestrüpp abgrasen.
Die Polymere unterstützen diesen Prozess, weil sie als Kleber fungieren und organische Materialien zusammen halten und so ein Substrat bilden, in dem die Eier aus Kot, der von infizierten Tiere abgegeben wird, haften und zu Boden sinken. Auf dieser Polymermasse mit organischen Beimischungen bilden sich rasch Biofilme, dies dann zu einem von Schnecken gesuchten Mikrobewuchs beitragen. Auch Menschen können sich mit dem Parasiten infizieren – und wohl tatsächlich, wenn auch selten, über eine Aufnahme von Meeresschnecken. Viel gefährlicher sind die Schmarotzer im Meer allerdings für die ohnehin bedrohten Seeotter, so die Forscher besorgt.
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