News: Kein nebensächlicher Schaden
Teer und Nicotin sind nur zwei Beispiele für schädliche Substanzen in Tabak. Nun kommt noch ein weiterer Kandidat hinzu.
Giftig, Krebs erregend, Erbgut schädigend, Sucht erzeugend – ein Produkt mit diesen Eigenschaften sollte wohl zum Ladenhüter in den Regalen gehören, möchte man meinen. Und doch verkauft es sich hervorragend: Tabak – obwohl viele seiner 4000 Inhaltsstoffe doch alles andere als gesundheitsfördernd sind.
Dabei sind etliche Prozesse, mit denen die Substanzen in das Stoffwechselgeschehen des Körpers eingreifen, noch gar nicht bekannt. So vermuten Forscher schon lange, dass Rauchen zu bestimmten Krankheiten beitragen kann – nur wie, das blieb oft noch unklar. Bei einigen Erkrankungen wie Diabetes, Krebs, Arteriosklerose und der Alzheimer-Krankheit, aber auch beim normalen Alterungsprozess, spielen chemisch veränderte Proteine, so genannte advanced glycation endproducts oder AGEs, eine wichtige Rolle. Und Tobin Dickerson sowie Kim Janda vom Scripps Research Institute in La Jolla haben nun eine direkte Verknüpfung zwischen den beiden Einflüssen entdeckt: Nornicotin, ein Abbauprodukt des Nicotins.
Denn obwohl es nur in geringen Mengen entsteht, entfaltet es im Körper eine entscheidende Wirkung, indem es an einzelne Aminosäuren an der Oberfläche von Proteinen bindet und damit deren Reaktion zu AGEs fördert. Der Prozess entspricht dabei der Reaktion von reduzierenden Zuckern – Aldehyden – mit Aminen. Diese so genannte Maillard-Reaktion, die auch nicht-enzymatische Bräunung genannt wird, sorgt zum Beispiel für den typischen Geschmack von gekochtem oder gebratetem Fleisch.
Auch vor anderen Substanzen macht Nornicotin nicht Halt. So konnten die Forscher zeigen, dass das Alkaloid zudem mit häufig verschriebenen Steroiden wie Cortison reagiert und sie auf den falschen Weg schickt. Damit beeinflusst Nornicotin nicht nur deren Wirksamkeit, es könnte auch die Sicherheit der Medikamente beeinträchtigen, indem nun womöglich giftige Abbauprodukte entstehen.
Doch wie gefährdet sind Raucher wirklich? Dickerson und Janda stellten im Blutserum von Rauchern gegenüber Nichtrauchern deutlich erhöhte Gehalte an durch Nornicotin veränderten Proteinen und auch an AGEs fest. Außerdem erwies es sich als ausgesprochen langlebig: Während Nicotin nach dem Rauchen recht schnell aus dem Blut verschwindet, ließ sich das Abbauprodukt noch Monate später fest an seine Proteinpartner gebunden im Blutserum nachweisen.
Aus den Ergebnissen leiten die Forscher eine ganze Reihe von, wie sie selbst sagen, schädlichen Szenarien ab. So könnten die Nornicotinreste im Blut vielleicht zur Sucht beitragen, indem sie ständig Nicotin ähnliche Moleküle nachliefern. Außerdem werden durch die enge Bindung an Proteine diese in ihrer normalen Aufgabe mindestens behindert, wenn nicht ganz außer Gefecht gesetzt. Die chemische Veränderung der Eiweiße könnte außerdem eine Immunantwort gegen Nicotin im Blut der Raucher auslösen – Entzündungsprozesse, wie sie in vielen Krankheiten auftreten, wären womöglich die Folge. Alles in allem keine gesunden Aussichten.
Dabei sind etliche Prozesse, mit denen die Substanzen in das Stoffwechselgeschehen des Körpers eingreifen, noch gar nicht bekannt. So vermuten Forscher schon lange, dass Rauchen zu bestimmten Krankheiten beitragen kann – nur wie, das blieb oft noch unklar. Bei einigen Erkrankungen wie Diabetes, Krebs, Arteriosklerose und der Alzheimer-Krankheit, aber auch beim normalen Alterungsprozess, spielen chemisch veränderte Proteine, so genannte advanced glycation endproducts oder AGEs, eine wichtige Rolle. Und Tobin Dickerson sowie Kim Janda vom Scripps Research Institute in La Jolla haben nun eine direkte Verknüpfung zwischen den beiden Einflüssen entdeckt: Nornicotin, ein Abbauprodukt des Nicotins.
Denn obwohl es nur in geringen Mengen entsteht, entfaltet es im Körper eine entscheidende Wirkung, indem es an einzelne Aminosäuren an der Oberfläche von Proteinen bindet und damit deren Reaktion zu AGEs fördert. Der Prozess entspricht dabei der Reaktion von reduzierenden Zuckern – Aldehyden – mit Aminen. Diese so genannte Maillard-Reaktion, die auch nicht-enzymatische Bräunung genannt wird, sorgt zum Beispiel für den typischen Geschmack von gekochtem oder gebratetem Fleisch.
Auch vor anderen Substanzen macht Nornicotin nicht Halt. So konnten die Forscher zeigen, dass das Alkaloid zudem mit häufig verschriebenen Steroiden wie Cortison reagiert und sie auf den falschen Weg schickt. Damit beeinflusst Nornicotin nicht nur deren Wirksamkeit, es könnte auch die Sicherheit der Medikamente beeinträchtigen, indem nun womöglich giftige Abbauprodukte entstehen.
Doch wie gefährdet sind Raucher wirklich? Dickerson und Janda stellten im Blutserum von Rauchern gegenüber Nichtrauchern deutlich erhöhte Gehalte an durch Nornicotin veränderten Proteinen und auch an AGEs fest. Außerdem erwies es sich als ausgesprochen langlebig: Während Nicotin nach dem Rauchen recht schnell aus dem Blut verschwindet, ließ sich das Abbauprodukt noch Monate später fest an seine Proteinpartner gebunden im Blutserum nachweisen.
Aus den Ergebnissen leiten die Forscher eine ganze Reihe von, wie sie selbst sagen, schädlichen Szenarien ab. So könnten die Nornicotinreste im Blut vielleicht zur Sucht beitragen, indem sie ständig Nicotin ähnliche Moleküle nachliefern. Außerdem werden durch die enge Bindung an Proteine diese in ihrer normalen Aufgabe mindestens behindert, wenn nicht ganz außer Gefecht gesetzt. Die chemische Veränderung der Eiweiße könnte außerdem eine Immunantwort gegen Nicotin im Blut der Raucher auslösen – Entzündungsprozesse, wie sie in vielen Krankheiten auftreten, wären womöglich die Folge. Alles in allem keine gesunden Aussichten.
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