Rosetta: Kein Signal, aber Philae wartet auf den Sommer
Der gescheiterte Kometenlander Philae bleibt hartnäckig stumm: Auch der jüngste Versuch, ihn zu kontaktieren, schlug gerade fehl. Trotzdem bleibt aber die Hoffnung, noch einmal etwas von ihm zu hören: Mit jedem Tag wird es heller und sonniger auf der Oberfläche von 67P/Tschurjumow-Gerasimenko – und damit vielleicht auch in dem Spalt, in den die unglückliche Sonde hineingeschlittert ist. Nun möchte die Projektleitung ab Sonntag, dem 12. April um 2 Uhr mitteleuropäischer Zeit, erneut genau auf mögliche Signale lauschen und pünktlich die Kommunikationseinheit am Orbiter einschalten, sobald die Flugbahn um den Kometen dies sinnvoll erscheinen lässt.
Die Wissenschaftler hoffen, dass sich Philaes Batterien nun langsam wieder ausreichend stark aufgeladen haben, um eine Antwort senden zu können. Die besten Chancen dafür bestehen zwar wohl erst im Mai und Juni, denn er braucht zunächst mindestens 5,5 Watt und muss seine Heizung anwerfen, um im Inneren über minus 45 Grad Celsius warm zu werden, bevor er sich selbst aus dem elektronischen Winterschlaf weckt und die Signale von Rosetta hören kann. Dann müsste er weitere etwa 19 Watt aus den solargeladenen Batterien ziehen, um sich selbst melden zu können. Aber auch vor dem Frühsommer werden die Rosetta-Projektteams einige Zeitfenster nutzen, in denen Sonde und Lander in einem günstigen Winkel zueinander stehen und die Kommunikation möglich wäre.
In den vergangenen Tagen schlug ein Kontaktversuch aber wohl nicht nur deshalb fehl, weil die kleine Landeeinheit noch unterkühlt ist: Das anfliegende Mutterschiff versetzte sich zudem auch in einen Sicherheitsmodus und ging wieder auf Abstand, weil es beim Anflug auf den in zunehmender Sonnennähe immer aktiver ausgasenden "Tschuri" von herumfliegenden Partikeln gestört wurde. Dies machte ein kleines Abfangmanöver nötig und zwang die Teamleitung, die Flugkurve für das nächste Rendezvous am Sonntag neu zu berechnen.
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