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Reizweiterleitung: Kein Tempolimit im Kopf

Neurone leiten Signale mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.
Neurone wachsen über Elektroden

Lange Zeit galt, dass Neurone elektrische Signale mit konstanter Geschwindigkeit weiterleiten. Allmählich bröckelt aber die Vorstellung vom Nervenkabel ohne eigene Dynamik. Forscher aus der Schweiz und Japan liefern nun einen weiteren Beweis: In ihren Experimenten pflanzten sich neuronale Signale unterschiedlich schnell entlang derselben Nervenfaser fort.

Die Wissenschaftler um Douglas Bakkum von der ETH Zürich züchteten Neurone in Zellkulturen und zeichneten deren Spannungsschwankungen mit über 10 000 Mikroelektroden auf. Dabei zeigte sich, dass an verschiedenen Punkten einer Nervenfaser das Signal unterschiedlich schnell wanderte, zudem variierte das Tempo von Tag zu Tag. In den Messungen erreichten die Reize Geschwindigkeiten von 0,2 bis 1,8 Metern pro Sekunde.

Die genaue Bedeutung solcher Tempowechsel ist allerdings noch unklar. Die verschieden schnelle Weiterleitung könnte Teil der Reizverarbeitung in unserem Gehirn sein.

© Douglas Bakkum, ETH Zürich
Wie elektrische Signale entlang eines Axons wandern
So sieht es aus, wenn man mit Hilfe vieler Mikrolektroden der Reizweiterleitung entlang der Nervenzellfortsätze auf die Spur kommt. Über die Mikroskopaufnahme der Nervenzelle (grau) wurden die gemessenen Spannungsänderungen (orange) platziert.

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