News: Kein Versteck für das HI-Virus
1997 konnten Wissenschaftler zeigen, dass Makrophagen und andere Zellen des Immunsystems das Protein P produzierten und seine Produktionsraten durch Stress- oder Angstsituationen anstiegen. "Substanz P stellt eine Möglichkeit bereit, nach der das Zentralnervensystem mit dem Immunsystem in Kontakt tritt", sagte Steven Douglas vom Children´s Hospital of Philadelphia.
Und genau diese Substanz erhöht den Anteil von HI-Viren in Makrophagen, die in Zellkultur gehalten werden. Der nächste Schritt war die Entwicklung eines Gegenspielers, der die Wirkung der Substanz erfolgreich verhindern konnte.
Douglas und seine Mitarbeiter fanden einen Gegenspieler mit dem sperrigen Namen CP-96,345. Der Antagonist heftet sich an Bindungsstellen auf der Oberfläche von Zellen des Immunsystems, den Makrophagen. Und blockiert somit den ebenfalls hier andockenden HI-Viren den Zutritt. Da sich das Virus besonders gern hierher zurückzieht und auf ruhigerer Zeiten wartet, wenn der Patient antivirale Medikamente einnimmt, steht es nun vor verschlossenen Türen und kann sich vor einer wirksamen Medikation nicht mehr verstecken.
So könnte CP-96,345 – wenn es sich in klinischen Studien durchsetzen sollte – die HIV-Infektion schon zu einem sehr frühen Stadium bekämpfen und sich dadurch als äußerst wirksames Medikament beweisen.
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