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Medizin: Kein Zutritt für Hepatitis B

Einen neuartigen Wirkstoff gegen Hepatitis B, der den Eintritt des Virus in die Leberzelle blockiert, haben Heidelberger Wissenschaftler erfolgreich im Tierversuch getestet. Es handelt sich um ein künstlich hergestelltes Teilstück eines Proteins aus der Virushülle, an das eine Fettsäure gekoppelt ist. Beim vollständigen Virus heftet sich dieses Fragment an einen Rezeptor in der Membran der Leberzelle und verschafft dem Erreger so Einlass in seinen Wirt. Der neue Wirkstoff besetzt die gleichen Bindungsstellen und verwehrt dem Krankheitskeim dadurch den Zutritt. Die Forscher testeten die Substanz an Mäusen, denen menschliche Leberzellen transplantiert worden waren. Mit dem Wirkstoff behandelte Tiere zeigten auch zehn Wochen nach der Injektion einer Viruslösung keine Symptome einer Infektion, während die Mäuse einer Kontrollgruppe sämtlich eine Gelbsucht entwickelten.

Hepatitis B ist derzeit nur durch eine Lebertransplantation zu behandeln. Im Blutkreislauf zirkulierende Viren können jedoch das Spenderorgan infizieren und zu einem Versagen des Transplantats führen. Die Forscher hoffen, dass sich dies mit dem neuen Wirkstoff verhindern lässt. Da es sich um eine völlig neuartige Medikamentenklasse handelt, wollen sie in weiteren Tierstudien zunächst Details zum Wirkmechanismus klären. Erst danach sollen die für die Medikamenten-Zulassung notwendigen klinischen Studien beginnen.

Lars Fischer

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