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Geologie : Keine Abkühlung durch Gebirgsbildung

Sedimentbildung in den Alpen
Trotz aller Diskussionen um die globale Erwärmung befindet sich die Erde seit längerem in einer relativ kühlen Phase ihrer Klimageschichte. So bildete sich vor 34 Millionen Jahren die antarktische Eisdecke, und vor etwa 3 Millionen Jahren gefror auch das Meer am Nordpol.

Sedimentbildung in den Alpen | Auch am Monte Disgrazia in den Ostalpen führen Erosionsprozesse dazu, dass die Gesteinsmineralien Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnehmen und dauerhaft speichern.
Einer gängigen Theorie zufolge könnte die letzte große Gebirgsbildungsphase, die im Miozän (vor 5 bis 23 Millionen Jahren) ihren Höhepunkt erreichte und unter anderem die Anden und den Himalaya schuf, die treibende Kraft der Abkühlung gewesen sein, die vor etwa 40 Millionen Jahren einsetzte. Das Auftürmen riesiger Gesteinsmassen sollte nämlich für eine Zunahme der Erosion gesorgt haben. Dadurch würde der Atmosphäre auf zwei Wegen Kohlendioxid entzogen: Einerseits verbrauchen chemische Prozesse das Treibhausgas bei der Verwitterung, andererseits werden organische Substanzen, die bei der Photosynthese aus atmosphärischem CO2 und Wasser entstanden sind, mit dem Erosionsschutt ins Meer geschwemmt und an dessen Grund abgelagert. So sollte die Atmosphäre an Kohlendioxid verarmen und die Erde sich abkühlen.

Jane K. Willenbring und Friedhelm von Blanckenburg vom Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam haben dieser Theorie nun jedoch den Boden entzogen. Bei umfangreichen Untersuchungen fanden sie heraus, dass der Eintrag von erodiertem Gestein in die Ozeane trotz der neu aufgefalteten riesigen Gebirgsmassive nicht zunahm. Ebensowenig hat sich, wie Isotopenanalysen ergaben, die Verwitterung intensiviert. Damit scheint die populärste Erklärung für die globale Abkühlung seit dem mittleren Eozön widerlegt.

Julia von Sengbusch

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