Reproduktionsbiologie: Keine befruchtungsfähigen Eizellen aus Blut-Stammzellen
Forscher des Joslin-Diabetes-Zentrums konnten keine Nachweise finden, dass im Blut oder Knochenmark vorhandene Zellen in den Eierstock einwandern und dort zum Eisprung fähige und damit für eine Befruchtung verfügbare Eizellen bilden. Sie widersprechen damit Schlussfolgerungen einer Studie, die letztes Jahr eben diese Hoffnung geweckt hatte.
Jonathan Tilly vom Massachusetts General Hospital und seine Kollegen hatten im Jahr 2004 erstmals berichtet, dass der Eizellenvorrat in Mäusen nicht, wie bisher angenommen, begrenzt ist, sondern im Laufe des Lebens weiter aufgestockt werden kann [1]. Zunächst vermuteten sie weiter teilungsfähige Stammzellen am Rand der Ovarien als Ursprung, dann berichteten sie im Juli 2005 von blutbildenden Stammzellen, die über den Blutkreislauf in die Eierstöcke eingewandert waren und dort nun zu Eizellen heranreiften. Spritzten sie gar sterilen Mäusen Blut nicht steriler Artgenossinnen, konnten sie bald in den Eierstöcken neu gebildete Keimzellen nachweisen [2]. Diese Ergebnisse sind allerdings in der Fachwelt höchst umstritten und wurden bislang auch nicht unabhängig bestätigt.
Amy Wagers und ihre Kollegen fanden nun heraus, dass derart zirkulierende Zellen zumindest nicht zu Eizellen führen, die zum Eisprung fähig sind. Die Forscher hatten die Blutkreisläufe von jeweils zwei Mäusen gekoppelt. Da die Zellen eines der beiden Tiere zudem grün fluoreszierendes Protein herstellten, konnten die Wissenschaftler das Schicksal einzelner Zellen im gemeinsamen Kreislauf verfolgen. Als sie die Ovulation mit Hormonen anregten, fanden sie in den einzelnen Tieren keine Eizellen, deren Vorläufer ursprünglich aus dem anderen stammten: also keine grün leuchtenden im nicht leuchtenden Exemplar und umgekehrt. Sie konnten auch keinen positiven Effekt feststellen, wenn sie eines der beiden Tiere vorher mit Chemotherapie sterilisierten: Trotz des Zustroms eventueller Stammzellen mit dem Blut des gekoppelten Tieres zeigten die unfruchtbaren Nager nach der Behandlung weiterhin eine beeinträchtigte Fruchtbarkeit [3].
Aus den Ergebnisse von Tilly und seinen Kollegen wurde unter anderem die Hoffnung genährt, dass einfache Bluttransfusionen Frauen mit beeinträchtigtem Eisprung oder nach einer Chemotherapie die Fruchtbarkeit zurückgegeben werden könnte. Wagers und ihre Kollegen halten dies angesichts ihrer Resultate für widerlegt.
Jonathan Tilly vom Massachusetts General Hospital und seine Kollegen hatten im Jahr 2004 erstmals berichtet, dass der Eizellenvorrat in Mäusen nicht, wie bisher angenommen, begrenzt ist, sondern im Laufe des Lebens weiter aufgestockt werden kann [1]. Zunächst vermuteten sie weiter teilungsfähige Stammzellen am Rand der Ovarien als Ursprung, dann berichteten sie im Juli 2005 von blutbildenden Stammzellen, die über den Blutkreislauf in die Eierstöcke eingewandert waren und dort nun zu Eizellen heranreiften. Spritzten sie gar sterilen Mäusen Blut nicht steriler Artgenossinnen, konnten sie bald in den Eierstöcken neu gebildete Keimzellen nachweisen [2]. Diese Ergebnisse sind allerdings in der Fachwelt höchst umstritten und wurden bislang auch nicht unabhängig bestätigt.
Amy Wagers und ihre Kollegen fanden nun heraus, dass derart zirkulierende Zellen zumindest nicht zu Eizellen führen, die zum Eisprung fähig sind. Die Forscher hatten die Blutkreisläufe von jeweils zwei Mäusen gekoppelt. Da die Zellen eines der beiden Tiere zudem grün fluoreszierendes Protein herstellten, konnten die Wissenschaftler das Schicksal einzelner Zellen im gemeinsamen Kreislauf verfolgen. Als sie die Ovulation mit Hormonen anregten, fanden sie in den einzelnen Tieren keine Eizellen, deren Vorläufer ursprünglich aus dem anderen stammten: also keine grün leuchtenden im nicht leuchtenden Exemplar und umgekehrt. Sie konnten auch keinen positiven Effekt feststellen, wenn sie eines der beiden Tiere vorher mit Chemotherapie sterilisierten: Trotz des Zustroms eventueller Stammzellen mit dem Blut des gekoppelten Tieres zeigten die unfruchtbaren Nager nach der Behandlung weiterhin eine beeinträchtigte Fruchtbarkeit [3].
Aus den Ergebnisse von Tilly und seinen Kollegen wurde unter anderem die Hoffnung genährt, dass einfache Bluttransfusionen Frauen mit beeinträchtigtem Eisprung oder nach einer Chemotherapie die Fruchtbarkeit zurückgegeben werden könnte. Wagers und ihre Kollegen halten dies angesichts ihrer Resultate für widerlegt.
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