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Afghanistan: Keine europäische Erfindung: Malen mit Öl

Yoko Taniguchi hat die bisher ältesten Ölgemälde der Welt entdeckt. Doch sie stammen nicht aus Italien oder Flandern, sondern wurden an die Wände der Höhlen im afghanischen Bami­yan gemalt. Und sie sind fast 800 Jahre älter als die Werke der europäischen Renaissance. Die buddhistischen Malereien entstanden schon in der Zeit um 650 n. Chr.

Die Forscherin vom National Research Institute for Cultural Properties in Japan hatte von über fünfzig Bildern Proben genommen und in etwa zwanzig von ihnen Öl als Grundstoff entdeckt. Dies diente als Bindemittel und half, die Farben haltbarer zu machen. Zum Einsatz kamen neben Walnuss- und Mohnsamenöl offenbar auch andere natürliche Substanzen wie Harze oder tierische Fette.

Da die Farben auf unterschiedliche Weise hergestellt wurden, dürften auch die Bilder von verschiedenen Künstlern stammen. Die sitzenden Buddhas, mythischen Figuren und hockenden Affen offenbaren sowohl indische als auch chinesische Einflüsse. Vielleicht wollten ihre Schöpfer sich bei ihrer Reise entlang der Seidenstraße als Huldigung Buddhas in der Nähe der berühmten Statuen verewigen.

Ihre Sprengung durch die radikalen Taliban im Jahr 2001 war nur der Endpunkt der Zerstörung der Statuen. Begonnen hatte sie bereits mit der Verbreitung des Islam ab dem 7. Jahrhundert n. Chr.

Cindy Franke

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