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News: Keine leichte Sache

Vorbei ist es mit dem verkaufsfördernden Slogan der Tabakindustrie, wonach man durch 'leichtere' Zigaretten sein Gesundheitsrisiko reduzieren könnte. Erstmals haben Wissenschaftelr in Praxistests nachgewiesen, dass Raucher - egal, ob sie 'Light'-Zigaretten oder normale Glimmstängel geraucht haben - die selben Mengen Kohlenmonoxid in der Atemluft haben. Dieses Gas aus dem Zigarettenrauch gilt als besonders schädlich für Herz und Kreislauf.
Wissenschaftler um Ernest Groman vom Institut für Sozialmedizin der Universität Wien haben einen realitätsnahen Praxistest durchgeführt: Sie haben bei 178 Rauchern im Alter von durchschnittlich 49 Jahren den Kohlenmonoxid-Gehalt in der Atemluft gemessen. Anschließend fragten sie ihre Versuchspersonen nach der Zigarettenpackung: Aufdruck oder Nichtaufdruck von light – das war hier die Frage.

63 der Probanden rauchten so genannte Light-Zigaretten, 115 hingegen sprachen "hartem Tobak" zu. Und wie Ernest Groman erklärt, gab keinen signifikanten Unterschied bei den Kohlenmonoxid-Messungen zwischen den Rauchern von Light-Zigaretten und jenen von regulären Zigaretten: "Die durchschnittliche Kohlenmonoxid-Konzentration betrug bei den Rauchern normaler Zigaretten 27,85 ppm (Parts per Million, Teilchen pro einer Million Teilchen) und bei den Rauchern von Light-Zigaretten 29,63 ppm. Diese Ergebnisse unterstützen die Resultate anderer Untersuchungen, die den möglichen Vorteil von Light-Zigarettenmarken in Frage stellten."

Denn die Tabakindustrie wirbt damit, dass Light-Zigaretten weniger gesundheitsschädlich seien, da sie nicht nur weniger Nikotin und Rauchinhaltsstoffe abgeben würden, sondern auch geringere Schadstoffmengen. Allerdings helfen da einfache Messungen nicht unbedingt weiter: "Viele Gesundheitsbehörden messen Teer-und Kohlenmonoxid-Konzentration mit Hilfe von 'Rauchmaschinen' unter Laborbedingungen. Zigaretten werden aber nicht von Maschinen geraucht. Die Raucher steuern ihre Nikotinaufnahme durch die Art des Inhalierens und die Zahl der gerauchten Zigaretten."

Kohlenmonoxid ist laut jüngeren wissenschaftlichen Ergebnissen die Hauptgefahr für Raucher. Es schädigt besonders das Herz. Der Teer ist der Hauptgrund für die erhöhte Lungenkrebsgefahr. Weniger gefährlich ist hingegen das Nikotin selbst. Es macht vor allem abhängig, stellt aber physisch eine geringere Gefahr dar.

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