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News: Keine mobile Gefahr?

Der Disput, ob Mobiltelefone gesundheitsschädigend wirken können oder nicht, erregt die Gemüter, bringt Studien mit widersprüchlichen Aussagen hervor und ist noch lange nicht abgeschlossen. Der 'Handy-Beauftragte' der Weltgesundheitsorganisation gibt keine endgültige Entwarnung, doch nach seinen Aussagen konnten bislang noch keine Auswirkungen auf die Gesundheit festgestellt werden.
"Wir verstehen, daß die Leute besorgt sind, aber uns ist bis heute noch kein Fall bekannt, daß Mobiltelefone oder Sendestationen die Gesundheit von Menschen beeinträchtigt haben", sagte am 27. Oktober 1998 der "Handy-Beauftragte" der Weltgesundheitsorganisation der UNO (WHO), Michael Repacholi. "Sobald wir aber durch unsere Forschung auch nur das kleinste Anzeichen erkennen, daß die elektromagnetischen Felder doch schädlich sind, werden wir es unverzüglich bekannt geben", versicherte der Experte.

Weltweit sind derzeit laut WHO rund 190 Millionen Mobiltelefone im Einsatz, und bis zum Jahr 2002 dürften es gar 700 Millionen sein. Mit dieser Entwicklung nimmt auch die Angst der Bevölkerung zu, daß die elektromagnetischen Felder der Geräte gesundheitliche Auswirkungen haben könnten. "Es ist eine neue Technologie, da ist man immer skeptisch", meinte Repacholi. "Wir überprüfen sehr genau, ob es irgendwelche Bedenken gibt", sagte der Experte. Zur Zeit würden Studien über etwaige Wechselwirkungen mit der Entstehung von Krebs, Gedächtnisstörungen, Verhaltensänderungen, Veränderungen des Blutdruckes und Herzrhythmusstörungen durchgeführt. "Wir haben noch kein Anzeichen gefunden, daß es Zusammenhänge gibt", so Repacholi. Zudem sei die Strahlen-Dosis von Handies viel geringer als jene von Fernseh- oder Radiosendern.

"Wir nehmen das Problem aber sehr ernst", betonte Repacholi. Die Menschen seien nämlich inzwischen einem ganzen Bündel von verschiedenen Strahlungen ausgesetzt. "In vier bis fünf Jahren sind die Untersuchungen abgeschlossen, dann wissen wir genau, ob durch die Handys Gefahr droht", erklärte der Experte.

Bis zum Abschluß der Untersuchungen rät Repacholi, sich genau an die empfohlenen Richtlinien zu halten. Aufgrund der Interferenzen sollten Menschen mit Herzschrittmacher oder Hörgerät vorsichtig im Umgang mit Mobiltelephonen sein. Rund um Sendeanlagen sollten Absperrungen verhindern, daß Unbefugte einer höheren Strahlung ausgesetzt werden. Zudem könne man sich auf der Internetseite der WHO (http://www.who.ch) über den aktuellen Stand der Forschung informieren.

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