Toxoplasmose: Keine Psychose durch Katzen
Eine Analyse der Daten von mehr als 11 000 Kindern und Jugendlichen in Großbritannien zeigt keine klaren Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Katzen und Psychosen. Das schreibt die Psychologin Francesca Solmi vom University College London als Schlussfolgerung ihrer Untersuchung, in der sie Katzenbesitz vor der Geburt und in der Kindheit mit psychotischen Ereignissen in den Altersstufen 13 und 18 Jahre verglich. Anlass der Untersuchung war der Verdacht, eine frühe Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii könnte mit Schizophrenie später im Leben zusammenhängen.
In ihrer Untersuchung geht Solmi davon aus, dass Katzenbesitzer eine besonders hohe Rate von Toxoplasma-Infektionen haben – mehrere Studien widersprechen dieser Annahme allerdings. Die Forscherin untersuchte mit ihrem Team, ob die in der Avon Longitudinal Study of Parents and Children erfassten 13- und 18-jährigen Jugendlichen mehr psychotische Episoden hatten, wenn sie im Alter von vier oder zehn Jahren mit Katzen im Haushalt gelebt hatten oder wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft Kontakt mit Katzen gehabt hatten.
Dabei zeigte sich nur bei den 13-jährigen Versuchspersonen ein Zusammenhang, den die Arbeitsgruppe jedoch als Ergebnis einer statistischen Verzerrung bewertet. Demnach gibt es keinen Zusammenhang von Schizophrenie und Katzenhaltung – ob die Untersuchung Aussagen über Toxoplasmose zulässt, ist allerdings fraglich. Die Forscherin empfiehlt Schwangeren wegen anderer Gesundheitsgefahren jedenfalls weiterhin, eine Infektion mit dem Erreger zu vermeiden.
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