News: Kelu-1: Ein Dreifachsystem aus Braunen Zwergen?
Mit dem Nah-Infrarot-Instrument NICMOS an Bord des Weltraumtelekops Hubble gelangen Aufnahmen des Doppelsystem Kelu-1, das aus Braunen Zwergen besteht. Die Bilder entstanden im Abstand von sieben Jahren. 1998 standen die beiden Objekte so nahe beieinander, dass sie sich auch mit diesem hochauflösenden Instrumentarium nicht getrennt abbilden ließen. Aber 2005 war ihr an den Himmel projizierter Abstand auf 830 Millionen Kilometer oder 5,5 Astronomische Einheiten angewachsen, so dass sie auf dem zweiten Bild eindeutig als Doppelsystem erscheinen.
Die Massen Brauner Zwerge liegen zwischen denen von Planeten und denen von normalen Sternen. Rätselhaft ist der als »Brown Dwarf Desert« bezeichnete Umstand, dass Braune Zwerge nur sehr selten als Begleiter normaler Sterne vorkommen: Bei einer großen Durchmusterung mit Hubble ließen sich nur zwei aus einem Braunem Zwerg und einem normalen Stern bestehende Paare aufspüren.
Eine von Michaela Stumpf am MPIA und Kollegen durchgeführte Studie hat nun gezeigt, dass Braune Zwerge vorwiegend in Verbindung mit ihresgleichen auftreten. Aufgrund von NICMOS-Beobachtungen über nahezu ein Jahrzehnt in Verbindung mit bodengebundenen Beobachtungen mit adaptiver Optik konnten die Forscher erstmals die Bahn des Doppelsystems Kelu-1 AB abschätzen. Die hochexzentrische Bahn ist stark gegen unsere Sichtlinie geneigt und wird einmal in 38 Jahren durchlaufen. Daraus lässt sich die Gesamtmasse des Systems zu 184 Jupitermassen bestimmen.
Andererseits lassen sich aus spektroskopischen Beobachtungen für die beiden Braunen Zwerge obere Grenzen von 61 und 50 Jupitermassen ableiten (die Massen echter Sterne betragen mindestens 75 Jupitermassen). Daraus ergibt sich der Schluss, dass das System noch einen dritten Körper mit etwa 73 Jupitermassen, möglicherweise ebenfalls einen Braunen Zwerg, enthält. Damit wäre Kelu-1 das erste bekannte Dreifachsystem aus Braunen Zwergen.
In naher Zukunft werden große Himmelsdurchmusterungen des gesamten Himmels im nahen Infrarot und mit neuartigen Teleskopen, wie etwa das Large Synoptic Telescope oder PanSTARRS, eine weitaus vollständigere Bestandsaufnahme der Population Brauner Zwerge schaffen und damit zur Klärung des »Brown Dwarf Desert«-Rätsels beitragen.
Jakob Staude
Die Massen Brauner Zwerge liegen zwischen denen von Planeten und denen von normalen Sternen. Rätselhaft ist der als »Brown Dwarf Desert« bezeichnete Umstand, dass Braune Zwerge nur sehr selten als Begleiter normaler Sterne vorkommen: Bei einer großen Durchmusterung mit Hubble ließen sich nur zwei aus einem Braunem Zwerg und einem normalen Stern bestehende Paare aufspüren.
Eine von Michaela Stumpf am MPIA und Kollegen durchgeführte Studie hat nun gezeigt, dass Braune Zwerge vorwiegend in Verbindung mit ihresgleichen auftreten. Aufgrund von NICMOS-Beobachtungen über nahezu ein Jahrzehnt in Verbindung mit bodengebundenen Beobachtungen mit adaptiver Optik konnten die Forscher erstmals die Bahn des Doppelsystems Kelu-1 AB abschätzen. Die hochexzentrische Bahn ist stark gegen unsere Sichtlinie geneigt und wird einmal in 38 Jahren durchlaufen. Daraus lässt sich die Gesamtmasse des Systems zu 184 Jupitermassen bestimmen.
Andererseits lassen sich aus spektroskopischen Beobachtungen für die beiden Braunen Zwerge obere Grenzen von 61 und 50 Jupitermassen ableiten (die Massen echter Sterne betragen mindestens 75 Jupitermassen). Daraus ergibt sich der Schluss, dass das System noch einen dritten Körper mit etwa 73 Jupitermassen, möglicherweise ebenfalls einen Braunen Zwerg, enthält. Damit wäre Kelu-1 das erste bekannte Dreifachsystem aus Braunen Zwergen.
In naher Zukunft werden große Himmelsdurchmusterungen des gesamten Himmels im nahen Infrarot und mit neuartigen Teleskopen, wie etwa das Large Synoptic Telescope oder PanSTARRS, eine weitaus vollständigere Bestandsaufnahme der Population Brauner Zwerge schaffen und damit zur Klärung des »Brown Dwarf Desert«-Rätsels beitragen.
Jakob Staude
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