Exoplaneten: Kepler räumt ab
Mit dem Auftrag, nach erdähnlichen Planeten Ausschau zu halten, sandte die NASA im März 2009 das Weltraumteleskop Kepler in eine Umlaufbahn um die Sonne. Auf der Suche nach fernen Welten blickt Kepler stets auf dieselbe Himmelsregion in den Sternbildern Schwan und Leier, wobei es viele tausend Sterne gleichzeitig erfasst und ihre Helligkeiten misst. Wenn ein Exoplanet von uns aus gesehen vor seiner Sonne vorbeizieht ("Transit"), schwächt er dessen Licht eine Zeitlang geringfügig ab und verrät sich durch diese Helligkeitsschwankung.
Im Frühling 2009 untersuchte Kepler innerhalb von 43 Tagen 156 000 Sterne. Dabei spürte das Teleskop mehr als 700 Exoplaneten-Kandidaten auf. Nicht bei allen handelt es sich tatsächlich um Planeten: Schließlich kann auch ein Doppelsternsystem die Helligkeitsschwankung verursacht haben, der Stern eine variable Helligkeit aufweisen, oder irgendein anderer Himmelskörper zog zufällig zwischen der Erde und dem Stern vorbei. Aber die Forscher erwarten, dass sich bis zur Hälfte der Kandidaten wirklich als Exoplaneten herausstellt.
Astronomen der NASA untersuchten bereits 306 Exoplaneten-Kandidaten näher. Viele der Himmelskörper besitzen weniger als den vierfachen Durchmesser der Erde und ähneln somit den Planeten Neptun und Uranus. Damit sind sie im Vergleich zu den meisten bisher bekannten Exoplaneten eher klein. Wenn sich die neuen Kandidaten tatsächlich als Exoplaneten herausstellen, wäre das von großer Bedeutung: Kleinere Planeten könnten eher eine feste Oberfläche aufweisen, auf der möglicherweise Leben existieren könnte.
Weiterhin wurden bei fünf Sternen gleich mehrere Transits registriert. Das bedeutet, dass sehr wahrscheinlich mindestens ein Exoplanet um diesen Stern kreist – oder sogar mehrere.
Manuela Kuhar
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