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Gesundheitssurvey KiGGS: Alkohol größeres Gesundheitsproblem als Rauchen bei Jugendlichen

Nach der ersten KiGGS-Studie vor etwa zehn Jahren liegen nun Ergebnisse der zweiten Untersuchung von 2009 bis 2012 vor.
Kopf vermessen

Daten der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) zufolge ist zu viel Alkohol bei 11- bis 17-Jährigen ein größeres Gesundheitsproblem als Rauchen: Für 15,8 Prozent der zwischen 2009 und 2012 telefonisch Befragten sei "ein riskanter Alkoholkonsum festzustellen", so das Robert Koch-Institut, 11,5 Prozent würden sich sogar mindestens einmal im Monat einen richtigen Rausch antrinken. Demgegenüber greifen 12 Prozent der Altersgruppe zur Zigarette, 5,4 Prozent täglich. Während der ersten Erhebung von 2003 bis 2006 lag die Raucherquote noch bei 20 Prozent.

Noch immer zu hoch liegt die Erkrankungsrate für Masern, obwohl das Angebot an Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen zugenommen hat und auch stärker genutzt werde. Insgesamt aber gibt es gute Noten für den Gesundheitszustand der 3- bis 17-Jährigen hier zu Lande: Nach Einschätzung der Eltern weisen 94 Prozent der mehr als 12 000 erfassten Kinder und Jugendlichen einen guten bis sehr guten allgemeinen Gesundheitszustand auf. Ein entscheidender Faktor für das Wohlergehen ist dabei der sozioökonomische Status der Familien.

Allergien, Asthma und ADHS

Zu den häufigsten Krankheiten zählen Allergien; und während die Häufigkeit von Asthma bronchiale und Heuschnupfen leicht angestiegen ist, war bei Neurodermitis ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Immerhin fünf Prozent der Schulkinder litten mindestens einmal an Migräne.

Abgesehen von der körperlichen Gesundheit zeigen die Zahlen im Bereich psychische Gesundheit anhaltend größere Probleme: Bei jedem fünften Kind zwischen 3 und 17 gab es Hinweise auf psychische Störungen, wobei Jungen etwas häufiger betroffen sind. Bei etwa der Hälfte der betroffenen Kinder knirscht es gleichzeitig im sozialen und familiären Umfeld. Fünf Prozent der Kinder haben eine diagnostizierte ADHS, Jungen sind hier mehr als viereinhalbmal so oft betroffen wie Mädchen. Auch hier schneiden Kinder aus sozioökonomisch schwachen Familien schlechter ab.

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