Eiszeit: Killte das Klima die Mammuts?
In der Kontroverse, ob Mensch oder Klima das Aussterben der Mammuts verantworten müssen, gibt es ein neues Argument: Eine Simulation der Vegetation während und nach der letzten Eiszeit verdeutlicht einen drastischen Rückgang der Grasländer zugunsten von Wäldern. Den zotteligen Großsäugern könnte so schlicht das Gras als Hauptnahrungsquelle zu knapp geworden sein.
Um diese Hypothese zu testen, nutzte das Team um den Biologen von der Durham University ein Modell, mit dem sie die jährliche Vegetationsmasse einiger Pflanzenarten errechneten – und zwar in weiten Teilen der nördlichen Hemisphäre und über die letzten 42 000 Jahre hinweg. Die Datenbasis des Modells gewannen die Forscher einerseits aus Pollendatenbanken, die Blütenstaub aus Sedimenten der untersuchten Gebiete zur Verfügung stellten. Damit stand fest, welche Pflanzen wo und wann wuchsen. Doch erst mit paläoklimatischen Variablen und der täglichen Sonnenscheindauer andererseits konnten die Forscher Aussagen zur voraussichtlich vorhandenen Pflanzenmasse treffen.
Die Simulation zeigt, dass sich Bäume vor 14 000 Jahren massiv nach Norden ausgebreitetet hatten und dabei die vor 21 000 Jahren in Europa dominierende Grassteppe verdrängt wurde. Die Bäume ersetzten die Grasländer – eine frappierende Analogie zum Verschwinden der Mammuts zur selben Zeit.
Zumindest am Aussterben der Mammuts war der Mensch also möglicherweise unschuldig – die allgemeine Erwärmung hatte seiner Leiblingsbeute schlicht die Lebensgrundlage entzogen.
Quaternary Science Reviews, doi: 10.1016
Claudia Reinert
Diesen ausschlaggebenden Zusammenhang zwischen Klima, Vegetation und Fauna vermutete der Biologe Brian Huntley, weil das Wollhaarmammut vor 14 000 Jahren nur noch in Nordsibirien belegt ist, es vorher aber noch in weiten Teilen Europas verbreitet war. Die letzte Eiszeit endete etwas später, nämlich vor etwa 11 400 Jahren. Huntley betont, dass vor allem "Mega-Säugetiere" wie die Mammuts von den Auswirkungen der zurückgehenden Grassteppe betroffen waren, da sie besonders viel Futter benötigen.
Um diese Hypothese zu testen, nutzte das Team um den Biologen von der Durham University ein Modell, mit dem sie die jährliche Vegetationsmasse einiger Pflanzenarten errechneten – und zwar in weiten Teilen der nördlichen Hemisphäre und über die letzten 42 000 Jahre hinweg. Die Datenbasis des Modells gewannen die Forscher einerseits aus Pollendatenbanken, die Blütenstaub aus Sedimenten der untersuchten Gebiete zur Verfügung stellten. Damit stand fest, welche Pflanzen wo und wann wuchsen. Doch erst mit paläoklimatischen Variablen und der täglichen Sonnenscheindauer andererseits konnten die Forscher Aussagen zur voraussichtlich vorhandenen Pflanzenmasse treffen.
Die Simulation zeigt, dass sich Bäume vor 14 000 Jahren massiv nach Norden ausgebreitetet hatten und dabei die vor 21 000 Jahren in Europa dominierende Grassteppe verdrängt wurde. Die Bäume ersetzten die Grasländer – eine frappierende Analogie zum Verschwinden der Mammuts zur selben Zeit.
Zumindest am Aussterben der Mammuts war der Mensch also möglicherweise unschuldig – die allgemeine Erwärmung hatte seiner Leiblingsbeute schlicht die Lebensgrundlage entzogen.
Quaternary Science Reviews, doi: 10.1016
Claudia Reinert
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben