HIV-Infektion: Kind hat HIV seit neun Jahren unter Kontrolle
Ein Mädchen aus Südafrika lebt seit neun Jahren mit einer HIV-Infektion, ohne den Erreger mit Medikamenten kontrollieren zu müssen. Das berichteten Fachleute um Avy Violari von der University of the Witwatersrand in Johannesburg auf einer Konferenz in Paris. Bei dem Kind einer HIV-positiven Mutter war die Infektion nach der Geburt im Jahr 2007 festgestellt und im Rahmen einer klinischen Studie direkt nach der Diagnose 40 Wochen lang mit Medikamenten behandelt worden. Seither ist das Mädchen ohne weitere Behandlung gesund. Das ist erst der dritte derartige Fall – ein Kind in Frankreich lebt seit elf Jahren ohne Behandlung mit der Infektion, ein weiteres Kind in den USA kam länger als zwei Jahre ohne die Medikamente aus, bevor der Erreger zurückkehrte.
Manche Menschen kommen besser mit HIV-Infektionen klar als andere – etwa ein halbes Prozent aller Infizierten gehört zu diesen "elite controllern", die zwar infiziert sind, aber auch ohne Behandlung kaum Viren im Blut haben. Die drei zeitweise HIV-freien Kinder gehören jedoch zu einer anderen Gruppe: Sie erhielten kurz nach der Geburt die HIV-Therapie, um den Erreger zu bekämpfen, bevor er sich etablieren konnte.
Nachdem durch die Behandlung die Erregermenge im Blut unter die Nachweisgrenze gesunken war, wurde die Therapie beendet, in der Hoffnung, das Virus auf diese Weise auf dem falschen Fuß erwischt zu haben. Das ist nach Angaben der Forscher bei dem südafrikanischen Kind gelungen. Allerdings ist die frühe antivirale Therapie für sich genommen keine Heilung, ein weiterer, bisher noch unbekannter Faktor muss ebenfalls eine Rolle spielen: Das Mädchen aus Südafrika war eines von 143 Kindern, bei denen Mediziner diesen Behandlungsansatz testeten. Bei 142 kam die Infektion zurück.
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