Raubfische: Kinderstube der Weißen Haie vor New York entdeckt
Der Weiße Hai (Carcharodon carcharias) macht in den letzten Jahren einen Imagewandel durch: Statt als »Schrecken der Meere« verleumdet zu werden, gilt die Art heute als bedrohte Touristenattraktion. Vieles an den Raubfischen ist der Wissenschaft noch unbekannt, etwa wo der Nachwuchs der Weißen Haie seine ersten Lebensjahre verbringt. Tobey Curtis vom National Marine Fisheries Service in Gloucester und seinem Team gelang es, mit Hilfe von kleinen Sendern dies zumindest für Teile des Atlantiks ein wenig aufzuklären, wie sie in »Scientific Reports« schreiben.
Immer wieder wurden junge Weiße Haie vor der US-Ostküste entdeckt, doch wo sie ihre Reise beginnen und wo sie endet, war unklar. Laut den Daten von zehn besenderten Tieren tummelt sich der Fischnachwuchs zwischen August und Oktober schwerpunktmäßig vor den Küsten von Long Island und in der New-York-Bucht allgemein – vermutlich weil sie in den flacheren Gewässern sicherer vor Fressfeinden sind. Nach Oktober wandern sie nach Süden, Richtung Carolina-Bundesstaaten; dort suchen sie ebenfalls flachere Schelfmeergebiete auf, um den Winter zu verbringen. Mit dem beginnenden Frühling ziehen sie wieder zurück nach Norden.
Da die Batterien der Sender eine Lebenserwartung von zehn Jahren haben, hoffen die Biologen auf noch mehr Daten – vor allem darüber, wo es die Fische hinzieht, wenn sie älter werden. Weiße Haie gelten als weltweit bedroht: Jährlich werden mindestens 100 Millionen Haie abgeschlachtet, um an ihre in Ostasien begehrten Flossen zu kommen – darunter auch Weiße Haie.
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