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News: Klein, aber oho!

Es sind molekulare Motoren, die Bakterien und Protozoen in die Lage versetzen, sich in ihren Lebensumgebungen zu bewegen. Beim Menschen sind sie für Abläufe unverzichtbar, die von der Muskelkontraktion und dem intrazellulärem Transport bis zur Spermienfortbewegung reichen. Jetzt wurde ein Prototyp eines solchen molekularen, chemisch angetriebenen Motors entworfen und konstruiert, um an ihm das Verständnis der natürlichen Abläufe zu überprüfen.
Die Konstrukteure des "Mini-Motors" finden sich am Boston College: Dr. T. Ross Kelly und seinen Mitarbeiter ist es gelungen, ein außerordentliches Beispiel technischer Miniaturisierung herzustellen (Nature, Ausgabe vom 9. September 1999). Der Motor ist ein kleines organisches Molekül, welches aus weniger als fünfzig Kohlenstoffatomen besteht. Es funktioniert als nur in eine Richtung beweglicher Zahnkranz und nutzt Carbonyldichlorid als "Brennstoff". Die in der Natur zu findenden molekularen Motoren sind dagegen größere Moleküle, deren universelle Energiequelle Adenosintriphosphat (ATP) darstellt.

Kellys Molekül ahmt die Fähigkeiten eines molekularen Motors nach, chemische Energie in ATP umzuwandeln. Unter anderem soll dadurch den Wissenschaftlern erleichtert werden, die in der Natur ablaufenden Prozesse bei der Umwandlung von chemischer Energie in kontrollierte Bewegung auf einer atomaren Ebene zu verstehen und bestehende Modelle zu überprüfen. Und außerdem sieht Kelly auch noch einen weiteren Aspekt seiner Arbeit: Er versteht sie als Fortführung der historischen Bemühungen um eine immer weitergehende Miniaturisierung von Motoren – von der Dampfmaschine bis heute.

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