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Optische Täuschung: Kleine Sehzentren lassen sich leichter täuschen

Ebbinghaus und Ponzo-Täuschung
Wie sehr sich jemand durch eine optische Täuschung in die Irre führen lässt, hängt offenbar auch von der Größe seines Sehzentrums im Hirn ab. Das zeigte ein Experiment von Neuroforschern um Samuel Schwarzkopf vom University College London. Die Wissenschaftler demonstrieren damit, dass auch grundlegende Wahrnehmungsprozesse von Mensch zu Mensch variieren können.

Ebbinghaus- und Ponzo-Täuschung | Bei beiden Illusionen bildet der Kontext den Auslöser für eine Fehlinterpretation. Wie der direkte Vergleich zeigt, sind beide Kreise jeweils gleich groß.
In der Studie schätzten 30 Versuchspersonen das Größenverhältnis zwischen verschiedenen Kreisen. Dabei wirkten manche Radien auf Grund einer optischen Täuschung größer als sie tatsächlich waren  – diese Differenz erschien manchen Probanden besonders deutlich. Der anschließende Hirnscan im Computertomografen offenbarte, dass die Größe des Areals V1, des primären Sehzentrums, eng damit zusammenhing, wie sehr sich der jeweilige Proband täuschte.

Bei den beiden getesteten Illusionen – der Ebbinghaus- sowie der Ponzo-Täuschung – verführt uns das jeweilge Umfeld der Kreise zu Fehlinterpretationen. Möglicherweise erklärt dies auch den neuen Befund, so die Forscher: Je größer der V1-Abschnitt, der einem bestimmten Teil des Gesichtsfelds zugeordnet ist, desto geringer der relative Einfluss der umliegenden V1-Bereiche. Entsprechend unempfindlicher seien die Probanden für den irreführenden Kontext der Kreise. (jd)

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