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Klimatologie: Kleinere Meereswirbel beeinflussen Wind und Wetter

Eddys

Kleinräumige Wirbel von etwa 100 Kilometern Durchmesser in den Ozeanen wirken sich deutlich auf Windgeschwindigkeiten, Wolkenbedeckung und Niederschlagsmuster aus. Dies offenbarte die erste umfassende Analyse solcher "Eddys" im Südpolarmeer.

Forscher um Ivy Frenger von der ETH Zürich hatten Satellitendaten von über 600 000 Wirbeln aus den Jahren 2002 bis 2009 analysiert. Die Wirbel verraten sich durch ihre je nach Herkunft höhere oder geringere Dichte im Vergleich zum umgebenden Oberflächenwasser. Sie entstehen aus Turbulenzen in den Meeresströmungen und wandern mit diesen oder auch losgelöst für eine begrenzte Zeit durch die Weltmeere. Wirbel aus wärmerem Wasser drehen sich im Südpolarmeer gegen den Uhrzeigersinn, solche aus kälteren Regionen mit der Uhr.

Aus den Daten errechneten Frenger und ihre Kollegen einen "Durchschnittseddy": Sein Zentrum hat einen Durchmesser von 40 Kilometern, er bewegt sich in der Woche um mehr als 20 Kilometer vorwärts und ist etwa ein halbes Grad kälter beziehungsweise wärmer als seine Umgebung. Die Wissenschaftler fanden in ihrer Untersuchung etwa gleich viele Wirbel jeder Drehrichtung – insgesamt gesehen sollte sich ihr Einfluss also in etwa aufheben.

Lokal gesehen, hatten die Wirbel jedoch signifikante Effekte. So wird ein Sturm, der über einen wärmeren Wirbel zieht, über dessen Zentrum abgebremst. So maßen die Forscher über dem kälteren "Durchschnittseddy" eine Abnahme der Windgeschwindigkeit um maximal bis zu 0,31 Meter pro Sekunde. Die Wolkenbedeckung über ihm verringerte sich um 1,7 Prozent, und die Wahrscheinlichkeit für Regen fiel um 1,7 Prozent.

Frenger und ihre Kollegen sind überzeugt, dass sich diese lokalen Effekte auf das Klimageschehen im größeren Maßstab auswirken, indem sie die Variabilität in der Atmosphäre erhöhen. Deshalb sollten sie in den Modellen entsprechend berücksichtigt werden.

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