News: Kleinplaneten-Doppel
Noch vor wenigen Jahren schien es kaum möglich, dass Asteroiden von einem Mond begleitet sein könnten – wegen der geringen Schwerkraft zwischen den Winzlingen hielt man eine solche Konstellation für nicht sonderlich stabil. Doch inzwischen scheint das paarweise Auftreten von Asteroiden eher die Regel als die Ausnahme zu sein. Jüngste Neuzugänge in der Liste von Asteroiden mit Begleitern sind (1830) Pogson und (4951) Iwamoto.
Entdeckt wurde die Doppelnatur der Asteroiden mittels Photometrie. Dabei misst man die Helligkeit der Himmelskörper zu verschiedenen Zeiten. Aus der so ermittelten Lichtkurve lässt sich auf das Rotationsverhalten eines Asteroiden und auf seine Gestalt schließen. Ist ein Begleiter vorhanden, so kann er sich je nach Lage der Bahn ebenfalls bemerkbar machen.
Ein Astronomenteam aus Australien, Tschechien und den USA vermaß die Lichtkurve des Hauptgürtel-Asteroiden (1830) Pogson zwischen dem 18. April und 9. Mai 2007. Dabei zeigte sich, dass das Objekt aus zwei Komponenten besteht, die sich in 24,24 Stunden umrunden. Die Helligkeit des Hauptkörpers variiert innerhalb von 2,57 Stunden um 0,12 mag. Aus gegenseitigen Bedeckungen, die sich in der Lichtkurve als Helligkeitsänderungen von 0,08 bis 0,22 mag widerspiegeln, ergibt sich für das Verhältnis der Durchmesser der beiden Komponenten eine untere Grenze von 0,32. Das heißt, der kleinere der beiden Körper ist mindestens ein Drittel so groß wie der größere. Gemeinsam umrunden sie die Sonne in einer nahezu kreisförmigen Bahn; deren Radius entspricht etwa dem doppelten Abstand der Erde zur Sonne.
UR
Quelle: IAU Central Bureau Electronic Telegram 957 und Circular 8836
Ein Astronomenteam aus Australien, Tschechien und den USA vermaß die Lichtkurve des Hauptgürtel-Asteroiden (1830) Pogson zwischen dem 18. April und 9. Mai 2007. Dabei zeigte sich, dass das Objekt aus zwei Komponenten besteht, die sich in 24,24 Stunden umrunden. Die Helligkeit des Hauptkörpers variiert innerhalb von 2,57 Stunden um 0,12 mag. Aus gegenseitigen Bedeckungen, die sich in der Lichtkurve als Helligkeitsänderungen von 0,08 bis 0,22 mag widerspiegeln, ergibt sich für das Verhältnis der Durchmesser der beiden Komponenten eine untere Grenze von 0,32. Das heißt, der kleinere der beiden Körper ist mindestens ein Drittel so groß wie der größere. Gemeinsam umrunden sie die Sonne in einer nahezu kreisförmigen Bahn; deren Radius entspricht etwa dem doppelten Abstand der Erde zur Sonne.
Ein zweites Team aus den drei genannten Ländern nahm zwischen dem 25. Dezember 2006 und dem 24. März 2007 den Asteroiden (4951) Iwamoto aufs Korn. Hier konnte aus der Lichtkurve ebenfalls auf ein Doppelsystem geschlossen werden. Die beiden Komponenten umkreisen sich innerhalb von 118 Stunden. Ihr Größenunterschied ist geringer als der zwischen (1830) Pogson und seinem Mond: Die untere Grenze für das Verhältnis der Durchmesser der beiden Komponenten beträgt 0,76. Mit Annahmen über die Reflexionseigenschaften der beiden Körper schätzen die Wissenschaftler ihre Durchmesser auf 4000 und 3500 Meter.
Der erste Mond eines Asteroiden wurde 1993 entdeckt, als die Raumsonde Galileo an (243) Ida vorbeiflog. Der Dactyl genannte Brocken hat einen Durchmesser von 1400 Metern und umrundet die kartoffelförmige Ida, deren größte Ausdehnung 60 Kilometer beträgt, in vermutlich 37 Stunden. Weitere Beispiele für Asteroiden mit Begleitern sind das 2004 entdeckte Kuipergürtel-Objekt (90482) Orcus und der erdnahe, nur 1,5 Kilometer große (3671) Dionysus, der von einem 300 Meter großen Trabanten begleitet wird.
UR
Quelle: IAU Central Bureau Electronic Telegram 957 und Circular 8836
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