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News: Klima unter Druck

Weltweit wird es wärmer. Zugleich verändern sich auch die Luftdruckverhältnisse und offenbaren die komplexen Folgen des Treibhauseffekts.
Veränderungen des Luftdrucks
Das Treibhaus Erde ist kompliziert, denn mit den global ansteigenden Temperaturen ändern sich die Wetterbedingungen auf höchst unterschiedliche Weise: Während es an einer Stelle wärmer wird und trockener, fegen an anderer Wolken übers Land und bringen Überschwemmungen.

Denn mit der Temperatur verändern sich auch die atmosphärischen Druckverhältnisse. Ganze Klimagürtel könnten sich verlagern, etwa die regelmäßig über den Nordatlantik ziehenden Hoch- und Tiefdruckgebiete.

Nathan Gillett von der kanadischen University of Victoria hat sich jetzt mit Kollegen der akribischen Auswertung verschiedener Datensätze gestellt und berichtet von deutlichen Veränderungen seit 1948. Demnach hat sich beispielsweise die Nordatlantische Oszillation (NAO), jenes Klimaphänomen, welches vom Azorenhoch im Süden und vom Islandtief im Norden angetrieben wird, in der Vergangenheit derart veränderte, dass sich die Luftdruckunterschiede verstärkten.

Der Austausch der Luftmassen wurde somit schneller, sodass zunehmend mehr warme und feuchte Luft aus dem Süden nach Norden gelangte Für uns in Nord- und Mitteleuropa bedeutet dies in Zukunft weniger Schnee zu Weihnachten, dafür aber zunehmend wärmere, feuchtere und stürmischere Winter, während sich die Menschen in Südeuropa auf immer geringere Niederschläge und Ernten einrichten müssen.

Die Forscher um Gillett sind sicher, dass auch die Luftdruckveränderungen Folge des menschengemachten Klimawandels sind. Sie hatten ihre Daten mit denen von vier Computermodellen verglichen und dabei festgestellt, dass diese ihre gemessenen Daten nur dann genau trafen, wenn die durch den Menschen in die Luft geblasenen Treibhausgase und schwefelhaltigen Aerosole in die Modelle einflossen. Ließen sie den Anteil des Menschen weg, passten die Ergebnisse nicht.

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