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Klimapolitik: Klimaforscher wirft IPCC unseriöse Annahmen vor

Britischer Wissenschaftler wirft Fachkollegen Selbstzensur vor, um politisch unwillkommene Schlussfolgerungen zu vermeiden.
Fichtenzapfen

Der Weltklimarat IPCC basiere seine Prognosen auf unrealistischen Annahmen, um politische Sensibilitäten zu schonen. Diesen Vorwurf erhebt der britische Klimawissenschaftler Kevin Anderson vom Tyndall Centre for Climate Change Research der University of Manchester in einem aktuellen Artikel. Zentrale Aussagen des Gremiums, zum Beispiel dass die nötigen Klimaschutzmaßnahmen keine größeren Auswirkungen aufs Wirtschaftswachstum hätten, basierten auf unglaubwürdigen Szenarien. So seien etwa in den meisten verwendeten Modellen Techniken zum Auffangen großer Mengen Kohlendioxid veranschlagt, die in der Realität weit von der Einsatzreife entfernt sind. Andere erforderten, "die Vergangenheit zu verändern", um die Klimaziele zu erreichen, so Anderson wörtlich.

Viele seiner Fachkollegen, schreibt er weiter, arbeiteten zwar zweifellos redlich, "zensierten" aber schlussendlich ihre Erkenntnisse. Sie wollen seiner Ansicht nach speziell den reichen Teil der Weltbevölkerung nicht vergrätzen, der den Hauptteil des Verzichts leisten müsse. Der Druck zur Veränderung könne nicht durch "Schritt-für-Schritt-Eskapismus" "wegmassiert" werden. Anderson appelliert an die Klimawissenschaft, die Ergebnisse nicht auf die "heutige politische und wirtschaftliche Hegemonie" zuzuschneiden. Stattdessen sollte der Weltklimarat auf unrealistische Szenarien verzichten und die den Modellen zu Grunde liegenden Annahmen transparent machen, unabhängig davon, ob die Resultate politisch opportun seien. Anderson hatte bereits in der Vergangenheit die Maßnahmen zum Klimaschutz als völlig unzureichend kritisiert.

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