Direkt zum Inhalt

Klimawandel: Alle Skigebiete werden Schneemangel verzeichnen

Einer Untersuchung zufolge müssen sich alle großen Skiregionen auf einen Mangel an Schnee einstellen. Bei effektivem Klimaschutz fällt der Rückgang aber nur moderat aus.
Schneemangel: Skilift in Australien
Ski und Rodel: mau. Durch den Klimawandel werden vor allem Skigebiete in den tieferen Lagen an Schnee verlieren. Den australischen Alpen, wo dieser Lift steht, droht sogar der komplette Verlust der Schneebedeckung.

In den kommenden Jahrzehnten werden fast alle großen Skiregionen der Erde mit einem sich verschärfenden Schneemangel zu kämpfen haben, so ein Wissenschaftlerteam um Veronika Mitterwallner von der Universität Bayreuth. Grund dafür ist der Klimawandel. Sollte die Menschheit ihren Kohlendioxidausstoß drastisch reduzieren, könnte sie allerdings zugleich auch den Schneemangel eindämmen: Keines der sieben untersuchten Skigebiete würde dann unter die Grenze von im Schnitt weniger als 100 Tagen mit Schneebedeckung im Jahr fallen, ergab die Berechnung.

In ihrem Beitrag im Fachmagazin »PLoS ONE« machen die Forschenden allerdings auch deutlich, dass unter hohen und sehr hohen Emissionsszenarien die Zahl der Tage mit Schneebedeckung teils drastisch zurückgehen wird. In den europäischen Alpen würde sie beispielsweise von mehr als 200 heute auf knapp unter 150 sinken. 13 Prozent der weltweiten Skigebiete könnten ihre natürliche Schneedecke im Jahr 2100 komplett verloren haben.

Hinzu kommt, dass sich der Rückgang nicht auf alle Regionen innerhalb eines Skigebiets gleich stark auswirkt: Tiefere Lagen sind deutlich stärker vom Schneeschwund betroffen, auch im optimistischen Szenario einer wirksamen Reduktion des CO2-Ausstoßes. Der Skibetrieb muss dadurch in die noch weniger stark erschlossenen Hochlagen vordringen oder weiter unten mit künstlichen Mitteln nachhelfen. Beides belastet die Umwelt der Berge und etwaige noch intakte Ökosysteme, von denen indirekt auch der Mensch abhängig ist.

Mitterwallner und ihr Team betrachteten neben den europäischen Alpen auch Gebirgszüge in Australien, Neuseeland, Japan und Nordamerika (Rocky Mountains und Appalachen) sowie die südamerikanischen Anden. Dort identifizierten sie einzelne Skigebiete und erfassten, welche Veränderungen in der Anzahl der Tage mit Schneebedeckung ein gängiges Klimamodell prognostizierte.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.