Klimawandel: Auch der April 2024 war rekordheiß
Die Serie der globalen Temperaturrekorde ist auch im April 2024 nicht abgerissen: Die weltweite Durchschnittstemperatur lag in diesem Monat höher als in jedem anderen April seit 1850. Das teilte der EU-Klimawandeldienst Copernicus mit. Zugleich überschritt die globale Durchschnittstemperatur erstmals seit Aufzeichnungsbeginn in einem April die Marke von 15 Grad Celsius. Sie lag den Messungen zufolge bei 15,06 Grad.
Damit dauert die Rekordserie nun elf Monate an. Im Mai 2023 – also vor genau einem Jahr – begannen die Durchschnittstemperaturen weltweit alle bisherigen Höchstwerte deutlich zu übertreffen, sowohl an Land als auch im Ozean.
Laut Copernicus war das Oberflächenwasser Anfang Mai 2024 im Schnitt 20,99 Grad warm. Damit bricht seine Temperatur den Rekord vom Mai 2023 um 0,18 Grad und das langjährige Mittel seit 1991 um fast 0,6 Grad.
Ein Treiber des Temperaturanstiegs in den Weltmeeren ist der El Niño, der sich im vergangenen Jahr im Pazifik ereignete und von dem Experten erwarten, dass er nun allmählich ausklingt. Außergewöhnlich warm ist derzeit allerdings auch der Atlantische Ozean. Was diese besondere Erwärmung antreibt, ist derzeit unklar. Dahinter könnten noch nicht im Detail verstandene Rückkopplungseffekte zwischen Ozean und Atmosphäre stecken, wie »Spektrum« berichtete.
An Land stachen im April 2024 besonders die geografische Region Ukraine, Belarus und Westrussland heraus. Hier lagen die Temperaturen deutlich über dem lokalen April-Schnitt der Vorjahre. Mit Blick auf Gesamteuropa war der April um 1,49 Grad wärmer als der Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. Das macht ihn allerdings nur zum zweitwärmsten April in diesem Zeitraum.
Der Grund dafür könnte die mysteriöse »Kälteinsel« sein, die Fachleute über Skandinavien sowie im Ostseeraum bis in den Norden Finnlands erkennen. In diesem Gebiet vollzogen die Temperaturen der Wintermonate 2023/24 nicht den markanten Anstieg mit, der andernorts zu verzeichnen war, sondern lagen deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte. Was der Grund dafür sein könnte, ist unklar. Fachleute des Finnischen Meteorologischen Instituts haben dazu aktuell eine Untersuchung veröffentlicht, die den Effekt unter anderem mit dem El Niño in Verbindung bringt.
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