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Kampf gegen den Klimawandel: Club of Rome fordert Reform der Weltklimakonferenz

Die Denkfabrik schlägt vor, die Klimakonferenzen umzustrukturieren: kleinere Treffen anberaumen, mehr Forschungsergebnisse einbeziehen und die Staaten in die Verantwortung nehmen.
Wichtige Menschen beim COP 27.
Die Weltklimakonferenz fand 2022 im ägyptischen Scharm El-Scheich statt, bei der viele und wichtige Vertreter von rund 200 Staaten zugegen waren.

Angesichts des sich verschärfenden Klimawandels fordert die Denkfabrik Club of Rome eine Reform der jährlichen UN-Weltklimakonferenz. »Dieser lethargische Prozess steht völlig im Kontrast zur Klimaforschung und den Klimaschäden und -risiken in der realen Welt«, erklärte der schwedische Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung Johan Rockström zur Begründung in dem am Dienstag veröffentlichten Aufruf. Unterschrieben haben ihn unter anderen der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, die irische Expräsidentin und ehemalige Sondergesandte für den Klimawandel Mary Robinson und viele weitere.

Konkret fordert die Gruppe häufigere und kleinere Treffen als die jährliche Mammutkonferenz. Zudem brauche es einen stärkeren Fokus auf die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Stand des Klimawandels. Derzeit treffen sich einmal im Jahr Vertreter von rund 200 Staaten, um über die Eindämmung der Erderwärmung zu beraten. Auch immer mehr Lobbyvertreter der Öl- und Gasindustrie sind dabei. Die nächste Konferenz in Dubai soll der Vorsitzende des staatlichen emiratischen Ölkonzerns ADNOC leiten.

Stärker müsse dem Club of Rome zufolge im Fokus stehen, wie weit die Welt vom Erreichen des international vereinbarten 1,5-Grad-Ziels entfernt sei. Momentan steuert die Welt nach Angaben der Vereinten Nationen auf 2,8 Grad Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts zu – mit katastrophalen Folgen. Der Club of Rome hält eine Modellierung für sinnvoll, die ständig neu berechnet, wie sich bestimmte Entscheidungen auf den Temperaturanstieg auswirken würden. Bei den Verhandlungen solle außerdem klar benannt und sichtbar angezeigt werden, welche Länder Fortschritte machten und welche nicht.

Vor 50 Jahren rüttelte der Thinktank Club of Rome mit seinem Bericht »Die Grenzen des Wachstums« die Welt auf. Sie gilt heute als einflussreichste Publikation zur drohenden Überlastung unseres Planeten. Wenn sich die globale Wirtschaftsweise nicht ändere, brächen Ökonomie, Umwelt und Lebensqualität zusammen, warnte die Forschergruppe basierend auf einer Computersimulation. (dpa/kas)

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