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Zu heiß für die Hadsch?: Klimawandel gefährdet Pilgerfahrt nach Mekka

2,5 Millionen Menschen treten jedes Jahr die Reise in den Westen der Arabischen Halbinsel an. Hitze und Feuchtigkeit könnten in Zukunft zu erheblichen Gefahren werden.
Gläubige Muslime umkreisen während der Hadsch die Kaaba.

Zentralarabien könnte schon bald zu heiß für die muslimische Pilgerfahrt Hadsch sein, wenn sie in den Sommermonaten stattfindet. Das geht aus einer in den »Geophysical Research Letters« veröffentlichten Untersuchung über Klimawandel-Effekte auf der Arabischen Halbinsel hervor. Wie ein Team um Elfatih Eltahir vom Massachusetts Institute of Technology berichtet, macht der Klimawandel »extreme Gesundheitsrisiken« durch heißere und feuchtere Bedingungen in den Sommermonaten um Mekka wahrscheinlicher. Ein beträchtlicher Teil der für die Pilgerfahrt vorgeschriebenen Aktivitäten findet unter freiem Himmel statt, so dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während des Rituals den Umweltbedingungen insgesamt bis zu 30 Stunden ausgesetzt sind.

Etwa 2,5 Millionen Menschen nehmen jedes Jahr die Reise nach Mekka auf sich. Der Zeitraum der Hadsch wandert wegen der Differenz zwischen Sonnen- und Mondkalender langsam durchs Jahr: 2019 begann die Pilgerfahrt am 9. August und wird sich in den nächsten Jahren weiter in die Winter verschieben. Ab 2047 fällt sie dann wieder in die heißesten Monate; bis dahin werde die Zahl der Tage signifikant zunehmen, an denen die Feuchtkugeltemperatur – ein Maß für Luftfeuchtigkeit und die Fähigkeit, sich durch Verdunstung abzukühlen – über den gesundheitlich als kritisch geltenden Schwellenwert von 51 Grad Celsius steige, so das Team um Eltahir.

Bereits heute zeigten sich möglicherweise negative Effekte der steigenden Temperaturen, so das Team: Zwei Massenpaniken mit jeweils mehreren hundert Todesopfern in den Jahren 1990 und 2015 fielen demnach auf Jahre mit auffällig heißem und feuchtem Wetter. Der Zusammenhang ist mangels Daten reine Spekulation, das Hitzeproblem jedoch heute schon real. Die saudischen Behörden haben nicht nur versucht, bei größeren Umbauten in den letzten Jahren das Gedränge zu reduzieren, sondern an einigen Stellen bereits Maßnahmen zur Kühlung getroffen.

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