Klimawandel: Korallenreiche Riffe halten Hitze besser stand
Starke Hitzewellen machen den Korallenriffen zu schaffen – allerdings in unterschiedlichem Ausmaß: Riffe mit starker Korallenbesiedlung halten den hohen Temperaturen besonders gut stand. Das berichten Forschende um Gregory Asner von der Arizona State University im Fachmagazin »Proceedings of the National Academy of Sciences«.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben untersucht, welche Korallenriffe um die sechs hawaiianischen Hauptinseln resistent gegen marine Hitzewellen waren. Dazu werteten sie die Satelliten- und Infrarotbilder der Korallenriffe vor und nach einer Hitzeperiode aus, die von Juli bis Oktober 2019 andauerte. Waren Anfang 2019 noch knapp 23 Prozent der über 21 000 Hektar großen Fläche mit lebenden Korallen bedeckt gewesen, war diese ein Jahr später um rund 26 Prozent geschrumpft. Einzelne Riffe waren jedoch unterschiedlich stark betroffen: So starben in den Riffen der kleinsten hawaiianischen Insel, Lana'i, bis zu 30 Prozent der Korallen ab. Im Gegensatz dazu machten die Forschenden sieben Riffe ausfindig, innerhalb derer bis zu 40 Prozent mehr Korallen überlebt hatten als in benachbarten Gebieten. Sie alle hatten gemeinsam, dass ein größerer Teil ihrer Fläche von Korallen besiedelt war.
Wie viele Korallen innerhalb eines Riffs starben, hing zum Teil auch davon ab, inwieweit die Küstenabschnitte von Menschen erschlossen und verschmutzt worden waren. Und auch innerhalb der Riffe hatten einzelne Bereiche der Hitze besser standgehalten als andere. Dies liege vermutlich am unterschiedlichen Erbgut der lokalen Korallen, erklärten die Forschenden.
Korallenriffe dienen unzähligen Meereslebewesen als Lebensraum. Sie werden massiv durch den Klimawandel bedroht: Allein im vergangenen Jahrzehnt sind die weltweiten Korallenbestände um 14 Prozent zurückgegangen. Die Kartierung von besonders widerstandsfähigen Korallenriffen könnte laut Asners Team zum Erhalt der empfindlichen Ökosysteme beitragen: Während anfällige Riffe oft nicht mehr zu retten seien, könnten die hitzeresistenten Riffe noch von gezielten Schutzmaßnahmen profitieren.
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