Evolution: Klimawandel macht schwarze Schafe blass
Shane Maloney von der University of Western Australia in Crawley macht sich Sorgen über die Farbenvielfalt isolierter Schafherden: Womöglich sei der in den letzten Jahrzehnten beobachtete merkliche Rückgang schwarzer Soay-Schafe (Ovis aries) auf den schottischen Hebriden eine Folge des Klimawandels und nicht einfach zu verhindern. Schwarze Wolle, so der australische Experte, hatte gerade bei den früher kühleren Durchschnittstemperaturen den Vorteil, einstrahlende Wärme besser zu absorbieren. Dies falle nun offenbar zunehmend weniger ins Gewicht, während die Nachteile eines dunklen Wollkleids bestehen blieben.
Das Ergebnis könne man "auf vielerlei Arten interpretieren", meint Maloney. Zwar sei der tatsächliche "Ausgang eines Sonneneinstrahl-Ereignisses auf fellbedeckte Oberflächen" nur mühsam zu berechnen, wahrscheinlich aber führe schwarze Wolle zu einem insgesamt geringeren Energieaufwand beim Aufrechterhalten der Körpertemperatur. Die Tiere könnten dann womöglich morgens früher weiden, gleichzeitig aber auch insgesamt längere Rastphasen einlegen. Ähnliches beobachtete man zuletzt etwa bei dunklen Varianten von afrikanischen Antilopen. Weil schwarzwollige Tiere zudem größer sind, verlieren sie wegen eines günstigeren Verhältnisses zwischen Masse und Oberfläche ohnehin weniger Wärme an die Umgebung als kleinere Tiere, wie die Bergmann-Regel voraussagt. Die Größen- und Farbvorteile der schwarzen Schafe kommen allerdings bei zunehmend milderen Umgebungstemperaturen immer weniger zum Tragen. Dann sorgten die offenbar besseren Gene der weißen Schafe für deren zunehmende Dominanz. (jo)
Schwarze Schafe sind im Durchschnitt größer und schwerer als weiße, bleiben in der Herde aber bekanntlich eher eine Ausnahmeerscheinung. Forscher erklärten dies damit, dass zu dunkler Wolle führende Gene auch unbekannte physiologische Nachteile mit sich brächten. Zudem sollte ein weniger energiehungriger kleiner Schaftyp leichter durch harte Winter mit knappem Futterangebot kommen. Tatsächlich zeigt eine Datenreihe nun das Gegenteil: Gerade in kalten Jahren fanden sich unter den Winterüberlebenden besonders viele schwarze Exemplare. In warmen Wintern überleben dagegen überproportional eher weißwollige Tiere. Im Zuge der globalen Erwärmung, die sich auch im abgelegenen Forschungsgebiet auswirkt, führte dies in der Summe zum fortgesetzten Niedergang der dunklen Schafvarianten.
Das Ergebnis könne man "auf vielerlei Arten interpretieren", meint Maloney. Zwar sei der tatsächliche "Ausgang eines Sonneneinstrahl-Ereignisses auf fellbedeckte Oberflächen" nur mühsam zu berechnen, wahrscheinlich aber führe schwarze Wolle zu einem insgesamt geringeren Energieaufwand beim Aufrechterhalten der Körpertemperatur. Die Tiere könnten dann womöglich morgens früher weiden, gleichzeitig aber auch insgesamt längere Rastphasen einlegen. Ähnliches beobachtete man zuletzt etwa bei dunklen Varianten von afrikanischen Antilopen. Weil schwarzwollige Tiere zudem größer sind, verlieren sie wegen eines günstigeren Verhältnisses zwischen Masse und Oberfläche ohnehin weniger Wärme an die Umgebung als kleinere Tiere, wie die Bergmann-Regel voraussagt. Die Größen- und Farbvorteile der schwarzen Schafe kommen allerdings bei zunehmend milderen Umgebungstemperaturen immer weniger zum Tragen. Dann sorgten die offenbar besseren Gene der weißen Schafe für deren zunehmende Dominanz. (jo)
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