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Caniden: Klimawandel machte Hunde zu ausdauernden Läufern

Die frühen Vorfahren von Haushunden und Wölfen jagten ähnlich wie Katzen aus dem Hinterhalt. Das änderte sich offenbar auch deshalb, weil das Klima kälter wurde.
Die frühen Hundevorfahren Hesperocyon (links) und  Sunkahetanka (rechts)

Der Klimawandel hat offenbar einen ganz entscheidenden Einfluss darauf gehabt, wie die frühen Vorfahren der Vertreter der Familie der Canidae sich entwickelten. Darauf weist eine Studie hin, die ein Team um Christine Janis von der Brown University nun in der Fachzeitschrift "Nature Communications" veröffentlichte. Die Forscher untersuchten die Zähne und Ellenbogenknochen von 32 verschiedenen Urahnen der heutigen Füchse, Kojoten, Wölfe und Haushunde, die vor 40 Millionen bis 2 Millionen Jahren den Norden Amerikas bevölkerten. Dieser war zu Beginn warm und dicht bewaldet gewesen, doch nach ein paar Millionen Jahren kippte das Klima allmählich, es wurde kühler, und die Wälder wichen Grasland.

Zeitgleich veränderte sich die Anatomie der Hundevorfahren, was schließlich einen neuen Jagdstil begünstigte, wie Janis und ihre Kollegen entdeckten. Die frühen Arten waren eher kleine Tiere gewesen, die vermutlich ein wenig an Mungos erinnerten. Sie griffen ihre Beute ähnlich wie Katzen aus dem Hinterhalt an, weshalb ihre Vorderbeine nicht aufs Rennen ausgerichtet waren, sondern eher darauf, das Beutetier im Zweifelsfall festzuhalten und niederzuringen. Im Zuge des Klimawandels änderte sich das jedoch, und die Tiere setzten mehr auf kürzere Verfolgungsjagden, wie es manche Wölfe heute noch tun.

In den Augen der Wissenschaftler hängt diese Entwicklung vor allem mit der offeneren Vegetation zusammen. So würde eine Verfolgungsjagd im dichten Wald schnell vor dem nächsten Baum enden, auf einer vergleichsweise offenen Ebene sehe das dagegen anders aus, sagt Janis. Sie und ihre Kollegen sehen das als einen der ersten handfesten Beweise dafür an, dass nicht nur herbivore Spezies in der Vergangenheit entscheidend durch Veränderungen des Klimas und ihres Habitats geprägt wurden. Auch bei Jägern sei Evolution demnach mehr als nur ein "Wettrüsten" mit der Beute, so die Forscher.

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