Meeresbiologie: Klimawandel raubt Fischen den Sauerstoff
Die Temperaturerhöhungen in Folge des Klimawandels verringern den Sauerstoff-Gehalt der Meere und bringt damit auch die Fische in Bedrängnis: Wird ihr Bedarf an Sauerstoff nicht gedeckt, wachsen sie weniger und haben eine geringere Lebenserwartung. Forscher erwarten deshalb eine verstärkte Fischwanderung hin zu den Polen, wo die Sauerstoff-Bedingungen noch besser sind.
Zählungen aus den letzten fünfzig Jahren ergaben nun, dass jeweils ein Jahr nach einem besonders warmen Sommer weniger ausgewachsene Aalmuttern existierten als nach kühleren Sommern. Im Labor gezüchtete Fische, die bei wärmeren Temperaturen aufwuchsen, blieben ebenfalls kleiner als üblich. Schon Durchschnittstemperaturen über 17 Grad Celsius bewirkten demnach negative Effekte auf die Fischpopulationen.
Pörtner und Knust erklären sich dies mit der verringerten Sauerstoff-Konzentration in wärmeren Wasser. Gleichzeitig führt ein gesteigerter Stoffwechsel bei den Fischen zu einem höheren Bedarf des lebenswichtigen Gases. Besonders große Exemplare reagieren hier empfindlich, weil sie sich Belastungen nicht mehr so gut anpassen können, und sterben deshalb zuerst.
Die Wassertemperaturen in der Nordsee sind in den vergangenen vierzig Jahren um 1,13 Grad Celsius anstiegen. Gleichzeitig traten besonders kalte Oberflächentemperaturen im Winter immer seltener auf. Für die Zukunft warnen unterschiedliche Berechnungen vor einem zusätzlichen Temperaturanstieg von 1,6 bis 3 Grad Celsius in den nördlichen Gefilden der Nordsee. In Küstennähe könnte das Wasser innerhalb der nächsten hundert Jahre sogar noch wärmer werden: 3 bis 3,9 Grad Celsius schlagen Wissenschaftler in ihren Berechnungen auf aktuelle Temperaturen auf.
Den Forschern zufolge wird der Sauerstoff-Mangel daher empfindliche Fischpopulationen entweder auslöschen oder aber sie zu einem Rückzug in kühlere Regionen bewegen, wie sie etwa noch im Nordpolarmeer zu finden sind. (tk)
Die Gefährdung der Fische durch temperaturbedingten Sauerstoff-Mangel entdeckten Hans Pörtner und Rainer Knust vom Bremerhavener Alfred Wegener Instituts für Polar- und Meeresforschung bei der Beobachtung der Aalmutter (Zoarces viviparus) im Deutschen Wattenmeer. Die Grundfische leben an den Küsten Nordeuropas und werden bis zu einem Meter lang. In der Nordsee finden sich jedoch meist Exemplare von maximal 25 Zentimetern Körperlänge.
Zählungen aus den letzten fünfzig Jahren ergaben nun, dass jeweils ein Jahr nach einem besonders warmen Sommer weniger ausgewachsene Aalmuttern existierten als nach kühleren Sommern. Im Labor gezüchtete Fische, die bei wärmeren Temperaturen aufwuchsen, blieben ebenfalls kleiner als üblich. Schon Durchschnittstemperaturen über 17 Grad Celsius bewirkten demnach negative Effekte auf die Fischpopulationen.
Pörtner und Knust erklären sich dies mit der verringerten Sauerstoff-Konzentration in wärmeren Wasser. Gleichzeitig führt ein gesteigerter Stoffwechsel bei den Fischen zu einem höheren Bedarf des lebenswichtigen Gases. Besonders große Exemplare reagieren hier empfindlich, weil sie sich Belastungen nicht mehr so gut anpassen können, und sterben deshalb zuerst.
Die Wassertemperaturen in der Nordsee sind in den vergangenen vierzig Jahren um 1,13 Grad Celsius anstiegen. Gleichzeitig traten besonders kalte Oberflächentemperaturen im Winter immer seltener auf. Für die Zukunft warnen unterschiedliche Berechnungen vor einem zusätzlichen Temperaturanstieg von 1,6 bis 3 Grad Celsius in den nördlichen Gefilden der Nordsee. In Küstennähe könnte das Wasser innerhalb der nächsten hundert Jahre sogar noch wärmer werden: 3 bis 3,9 Grad Celsius schlagen Wissenschaftler in ihren Berechnungen auf aktuelle Temperaturen auf.
Den Forschern zufolge wird der Sauerstoff-Mangel daher empfindliche Fischpopulationen entweder auslöschen oder aber sie zu einem Rückzug in kühlere Regionen bewegen, wie sie etwa noch im Nordpolarmeer zu finden sind. (tk)
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