News: Knappes Gut Wasser
„Aufgrund des langsameren Bevölkerungswachtums in vielen Ländern sieht die das Wasser betreffende Situation weltweit betrachtet besser aus als noch vor zwei Jahren“ sagt Robert Engelman, Direktor des PAI-Programms population and environment. „In jedem Fall wird das Tempo des zukünftigen Bevölkerungswachtums entscheidend bestimmen, ob 25 Prozent der Weltbevölkerung oder bis zu 60 Prozent an Wassermangel leiden...“.
Der Wettstreit um die Ressource Wasser könnte in einigen Regionen zu einem offenen Konflikt führen – vor allem im Euphrat-Tigris-Becken, im Nilbecken und in Südafrika. Entlang des Euphrat konkurrieren der Irak, Syrien und die Türkei um ihre primäre Wasserquelle. Das Problem wird sich verstärken, wenn die Bevölkerungszahl dort – wie vorausgesagt – in den nächsten 30 Jahren um etwa 50 Prozent steigen wird.
Nach den neuen Daten des PAI werden in 48 bis 60 Ländern zwischen 2 und 6,8 Milliarden Menschen im Jahr 2050 vom Wassermangel betroffen sein. Welche Werte eintreffen werden, hänge vor allem vom realen Bevölkerungswachstum ab.
Während zur Zeit der Mittlere Osten und Nordafrika am stärksten unter der Wasserknappheit leiden, werden im nächsten halben Jahrhundert vor allem die südlich der Sahara gelegenen afrikanischen Regionen betroffen sein, da sich dort nach den heutigen Voraussagen die Bevölkerung wahrscheinlich verdoppeln oder gar verdreifachen wird.
Nach Ansicht der Experten werden sich in den nächsten zehn Jahren noch fünf weitere Länder in die Reihe der wasserarmen Gebiete einreihen. Dies seien Kenia, Marokko, Ruanda, Somalia und Südafrika. Auf der anderen Seite zeigen die neuen Voraussagen der Studie aber auch eine entspanntere Situation für andere Länder wie Pakistan, Jordanien, Sri Lanka, El Salvador und Indien – das Land mit der zweitgrößten Bevölkerungszahl. Obwohl die Bevölkerung weiter wächst, wird die niedrigere Wachstumsrate einen entscheidenden Effekt auf die Wasser-Situation der nächsten Jahrzehnte ausüben. Das PAI führt die Verlangsamung des Bevölkerungswachstums auf das wachsende Bedürfnis nach kleineren Familien und die Unterstützung dieses Wunsches durch die staatliche Familienpolitik zurück.
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