Syrien: Königspalast gibt zweite Felsengruft preis
Doppeltes Glück für Forscher in Syrien: Bereits im Jahr 2002 hatten Archäologen eine Gruft unter dem bronzezeitlichen Königspalast von Qatna nördlich von Damaskus entdeckt. Jetzt tauchte eine weitere Kammer auf, die noch viel mehr Knochen und Beigaben enthält als die erste. Sie wurde bis etwa 1400 v. Chr. genutzt, einige der dort gefundenen Stücke waren schon damals wertvolle Antiquitäten.
Im Innern konnten die Forscher bisher 30 Schädel freilegen. Da Inschriften fehlen, ist die Identität der Toten noch unklar, neben Mitgliedern der königlichen Familie könnten auch Angestellte des Hofstaats darunter sein. Ein Teil der Knochen war in Holzkisten gelagert worden, wahrscheinlich handelt es sich dabei um so genannte Sekundärbestattungen: Die Herrscher von Qatna hatten die Gebeine ihrer Ahnen womöglich von anderen Grabstätten nachträglich in die neu geschaffene Gruft umsiedeln lassen.
Qatna zählte zwischen 1800 und 1600 v. Chr. zu den mächtigsten Staaten des Orients. Der monumentale Palast des Königtums war aus Lehmziegeln errichtet worden und besaß ursprünglich drei Stockwerke, von denen zwei noch erhalten sind. Er ist als das älteste mehrstöckige Gebäude in Vorderasien bekannt.
Lisa Leander
Die Gruft ist über 30 Quadratmeter groß und wurde direkt in den Fels gehauen. Dabei ließen die Erbauer eine Trennwand stehen, die den Raum in zwei Hälften unterteilt. Zugang bot eine Falltür, die Michel Al-Maqdissi von der Antikendirektion Syriens und Peter Pfälzner von der Universität Tübingen mit ihrem Team im Westflügel des Palasts entdeckten.
Im Innern konnten die Forscher bisher 30 Schädel freilegen. Da Inschriften fehlen, ist die Identität der Toten noch unklar, neben Mitgliedern der königlichen Familie könnten auch Angestellte des Hofstaats darunter sein. Ein Teil der Knochen war in Holzkisten gelagert worden, wahrscheinlich handelt es sich dabei um so genannte Sekundärbestattungen: Die Herrscher von Qatna hatten die Gebeine ihrer Ahnen womöglich von anderen Grabstätten nachträglich in die neu geschaffene Gruft umsiedeln lassen.
Neben den Knochen füllen zahlreiche Vasen und Schalen die Kammer. Einige von ihnen bestehen aus Keramik, andere aus ägyptischem Granit oder Alabaster. Die Granitgefäße stammen zum Teil aus der Zeit des Alten Reichs in Ägypten und sind damit 1000 Jahre älter als die Gruft selbst. Außerdem fanden die Forscher Goldschmuck, Gewandnadeln, eine Lanzenspitze aus Bronze sowie dünne Goldbleche, die einst Kleider oder Möbelstücke zierten. Zu den weiteren Beigaben gehören Figuren aus Elfenbein und die Skulptur eines Affen an einem steinernen Schminkgefäß.
Qatna zählte zwischen 1800 und 1600 v. Chr. zu den mächtigsten Staaten des Orients. Der monumentale Palast des Königtums war aus Lehmziegeln errichtet worden und besaß ursprünglich drei Stockwerke, von denen zwei noch erhalten sind. Er ist als das älteste mehrstöckige Gebäude in Vorderasien bekannt.
Lisa Leander
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