Partnerwahl: Körpergröße nicht universell anziehend
Bei den als Jäger und Sammler in Tansania lebenden Hadza spielt die Körpergröße des Ehepartners keine Rolle. Das vermeintlich universell gültige Schema "großer Mann – kleinere Frau" sei deshalb keines, berichtet Rebecca Sear von der London School of Economics. Anders als Menschen in Industrienationen konzentrierten sich die Hadza bei der Partnerwahl stärker auf Gesundheit, Arbeitskraft und Fruchtbarkeit.
Gemeinsam mit dem Anthropologen und Hadza-Forscher Frank Marlow von der Florida State University in Tallahassee erfasste die Forscherin bei rund 200 Pärchen Körpergröße, Gewicht, den so genannten Body-Mass-Index, Körperfettanteil und die Stärke des Händedrucks als Indikator für allgemeine Körperkraft. Kein einziger dieser Werte spielt bei der Auswahl des Ehepartners eine Rolle. So waren beispielsweise schwerere Frauen nicht häufiger mit schwereren Männern verheiratet. Auch Pärchen, bei denen Er größer war als Sie, gab es nicht öfter als vom Zufall her zu erwarten.
Der von einigen Evolutionsbiologen für universell gehaltenen Norm, nach der eine Frau kleiner sein sollte als ihr Mann, scheinen die Hadza nicht zu folgen. Auch direkt befragt, was sie an einem Mitglied des anderen Geschlechts anziehend fänden, nannte nur ein verschwindend geringer Anteil der Studienteilnehmer die in den westlichen Ländern "klassischen" körperlichen Attraktivitätsmerkmale wie Körpergröße oder Schlankheit.
Sear und Marlow spekulieren nun, dass in Gesellschaften, die von Nahrungsknappheit geprägt sind, eine hohe Statur von Nachteil sein kann, während sie in wohlhabenden Industrieländern als verlässlicher Indikator für den Gesundheitszustand dienen könne. Ohnehin gebe es in den kleinen Hadza-Gemeinschaften, wo die individuelle Krankengeschichte eines potenziellen Partners im Voraus bekannt sein dürfte, wenig Bedarf an solchen indirekten Hinweisgebern.
Die in Tansania lebenden rund 1000 Hadza führen eine nomadische Lebensweise als Jäger und Sammler. In ihrer Gesellschaft herrscht nach Angaben der Wissenschaftler weitestgehende Gleichbehandlung von Männern und Frauen, die nach dem Modell der "seriellen Monogamie" zusammenleben: Ehen dauern typischerweise nur eine gewisse Zeit und werden dann geschieden, um den Weg für eine neue Beziehung freizumachen. Im Schnitt heiraten die Frauen zum ersten Mal mit 17 oder 18 Jahren, Männer dagegen mit 20. (jd)
Gemeinsam mit dem Anthropologen und Hadza-Forscher Frank Marlow von der Florida State University in Tallahassee erfasste die Forscherin bei rund 200 Pärchen Körpergröße, Gewicht, den so genannten Body-Mass-Index, Körperfettanteil und die Stärke des Händedrucks als Indikator für allgemeine Körperkraft. Kein einziger dieser Werte spielt bei der Auswahl des Ehepartners eine Rolle. So waren beispielsweise schwerere Frauen nicht häufiger mit schwereren Männern verheiratet. Auch Pärchen, bei denen Er größer war als Sie, gab es nicht öfter als vom Zufall her zu erwarten.
Der von einigen Evolutionsbiologen für universell gehaltenen Norm, nach der eine Frau kleiner sein sollte als ihr Mann, scheinen die Hadza nicht zu folgen. Auch direkt befragt, was sie an einem Mitglied des anderen Geschlechts anziehend fänden, nannte nur ein verschwindend geringer Anteil der Studienteilnehmer die in den westlichen Ländern "klassischen" körperlichen Attraktivitätsmerkmale wie Körpergröße oder Schlankheit.
Sear und Marlow spekulieren nun, dass in Gesellschaften, die von Nahrungsknappheit geprägt sind, eine hohe Statur von Nachteil sein kann, während sie in wohlhabenden Industrieländern als verlässlicher Indikator für den Gesundheitszustand dienen könne. Ohnehin gebe es in den kleinen Hadza-Gemeinschaften, wo die individuelle Krankengeschichte eines potenziellen Partners im Voraus bekannt sein dürfte, wenig Bedarf an solchen indirekten Hinweisgebern.
Die in Tansania lebenden rund 1000 Hadza führen eine nomadische Lebensweise als Jäger und Sammler. In ihrer Gesellschaft herrscht nach Angaben der Wissenschaftler weitestgehende Gleichbehandlung von Männern und Frauen, die nach dem Modell der "seriellen Monogamie" zusammenleben: Ehen dauern typischerweise nur eine gewisse Zeit und werden dann geschieden, um den Weg für eine neue Beziehung freizumachen. Im Schnitt heiraten die Frauen zum ersten Mal mit 17 oder 18 Jahren, Männer dagegen mit 20. (jd)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben