Organische Nanopartikel : Körperverträgliche Allrounder für die Krebsmedizin
![Porphyrsome im Elektronenmikroskop Porphyrsome im Elektronenmikroskop](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/porphyrsome_werbe.jpg)
© Lovell, J.F. et al.: Porphysome nanovesicles generated by porphyrin bilayers for use as multimodal biophotonic contrast agents. In: Nature Materials 10, S. 324–332, 201, fig. 1b (Ausschnitt)
© spektrum.de (Ausschnitt)
Internationales Jahr der Chemie 2011
Das Team um Zheng verwendete zur Herstellung ihrer "Porphyrsome" Porphyrine – organische Farbstoffe –, die in verwandter Form unter anderem in Hämoglobin und Chlorophyll auftauchen. Diese kombinierten sie mit Lipiden. Aufnahmen mit einem Elektronenmikroskop zeigten, dass sich die Substanzen selbstständig zu kugelförmigen Gebilden mit doppellagiger Wandstruktur aneinanderlagerten. Würde man sie mit Wirkstoffen füllen, könnten sie dazu gebracht werden, an Krebszellen anzudocken und ihre Fracht freizusetzen.
© Lovell, J.F. et al.: Porphysome nanovesicles generated by porphyrin bilayers for use as multimodal biophotonic contrast agents. In: Nature Materials 10, S. 324–332, 201, fig. 1 a+b (Ausschnitt)
Aufbau der Porphyrsome | Die Struktur der Porphyrsome ähnelt den Lipiddoppelschichten von Zellmembranen. Das Grundelement besteht aus Pyropheophorbid (blau) und einem Phospholipid, dessen Kopf rot markiert ist. Die Aufnahme mit dem Elektronenmikroskop zeigt, dass sie sich zu Vesikeln von rund 100 Nanometer Durchmesser aneinanderlagern.
Dass dies auch mit ihren Porphyrsomen möglich ist, zeigten die Forscher im Tierexperiment anhand direkt unter der Haut liegender Tumoren, die nach der Laserbestrahlung innerhalb von Tagen verschwanden. An ähnlichen Verfahren arbeiten Mediziner bereits seit Längerem. Vorteil des jetzt entwickelten Nanopartikels sei aber dessen Ungefährlichkeit für den Organismus: Selbst wenn er in sehr hohen Dosen verabreicht wurde, zeigten sich keine Vergiftungserscheinungen bei den behandelten Labormäusen. (jd)
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