News: Koffeinfrei auf anderen Wegen
Liebhaber des schwarzen Genussmittels allerdings bemängeln, dass entkoffeinierter Kaffee seinen Geschmack verliert. Außerdem haben die bisherigen Methoden, den Bohnen beziehungsweise den Blättern die anregende Substanz zu entziehen, einige Nachteile. So ist der Koffeinentzug mit Kohlendioxid unter hohem Druck sehr teuer und entfernt tatsächlich auch einige Aromastoffe. Ältere Techniken, die auf chemischen Lösungsmitteln basieren, sind in Verruf geraten, weil sie Rückstände hinterlassen.
Doch nun gibt es neue Hoffnung am Horizont. Wie Alain Crozier und seine Kollegen berichten, haben sie das Gen identifiziert und vervielfältigt, dass in den Kaffeepflanzen (Coffea arabica) und den Teesträuchern (Camellia sinensis) für die Koffein-Synthase codiert, ein Enzym, das die letzten beiden Schritte in der Koffein-Biosynthese katalysiert (Nature vom 31. August 2000). Damit könnte es Forschern nun auch gelingen, die Funktion des Gens zu beeinflussen – und es beispielsweise einfach stillzulegen. In den Blättern und Bohnen würde dann erst gar kein Koffein mehr entstehen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 30.6.1999
"Der kleine, starke, schwarze Schutz vor radioaktiver Strahlung" - Spektrum Ticker vom 25.4.2000
"Ungefilterter Kaffee kann den Cholesterinspiegel erhöhen" - Spektrum der Wissenschaft 5/99, Seite 157
"Kaffeebohnen ohne Koffein
Mit überkritischem Kohlendioxid gegen kritisches Herzklopfen"
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