Ornithologie: Kohlmeisen erlegen Fledermäuse
Eine neue Nahrungsquelle haben sich ungarische Kohlmeisen (Parus major) erschlossen: Sie suchen nach Winterschlaf haltenden Zwergfledermäusen (Pipistrellus pipistrellus), töten sie und verzehren sie anschließend teilweise. Damit bestätigen die Biologen um Péter Estók vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen anekdotische Erzählungen, denen zufolge Meisen an toten Fledermäusen pickten. Bis dato war allerdings nicht klar, ob die kleinen Singvögel die Säugetiere auch selbst getötet hatten.
Aufmerksam wurden die Vögel – die selbst bis zu 14 Zentimeter groß und 20 Gramm schwer werden – auf ihr Futter höchstwahrscheinlich durch die Rufe, welche die Fledermäuse ausstoßen, wenn sie während ihres Winterschlafs zeitweilig aufwachen. Als die Forscher den Meisen Tonbandaufnahmen dieser Lautäußerungen vorspielten, reagierten die meisten darauf und näherten sich den Lautsprechern fliegend oder zu Fuß. Sie töten und fressen die Fledermäuse allerdings nur, wenn Nahrung knapp ist – beispielsweise, wenn eine geschlossene Schneedecke die Nahrungssuche erschwert: Als die Wissenschaftler den Vögeln zusätzliches Futter zur Verfügung stellten, ging die Zahl der Attacken drastisch zurück.
Vor zehn Jahren wurde erstmals in dieser Höhle beobachtet, dass eine Meise an einer toten Fledermaus pickte. Da dieses Verhalten bis zum heutigen Tag andauert und damit die Lebensspanne der Vögel deutlich überschreitet, nehmen Estók und seine Kollegen an, dass es erlernt und sogar über die Generationen hinweg weitergegeben wird. Umgekehrt machen aber auch Fledermäuse Jagd auf Vögel: Der Riesenabendsegler (Nyctalus lasiopterus) ist ein Nutznießer des alljährlichen Vogelzugs und erbeutet nachts ziehende Singvögel. (dl)
Insgesamt beobachteten die Forscher über zwei Winter hinweg 18 Attacken auf die ruhenden Zwergfledermäuse: Die Kohlmeisen flogen dazu in die Schlafhöhlen und langsam an den Decken und Wänden entlang, bis sie auf eine Fledermaus stießen. Diese hackten sie dann an oder packten sie mit dem Schnabel und schlugen sie gegen Felsen oder den Höhlenboden, bis die maximal 4,5 Zentimeter großen und 7 Gramm leichten Fledermäuse tot waren. Anschließend fraßen sie die Opfer vor Ort oder trugen sie sogar nach außen, um sie auf Bäumen zu verspeisen. Üblicherweise begannen die Meisen die Fledermäuse vom Kopf oder Bauch her zu verzehren, wobei sie sich vor allem auf das Muskelfleisch konzentrierten. Von einer Zwergfledermaus blieben am Schluss nur Haut und Flügel übrig.
Aufmerksam wurden die Vögel – die selbst bis zu 14 Zentimeter groß und 20 Gramm schwer werden – auf ihr Futter höchstwahrscheinlich durch die Rufe, welche die Fledermäuse ausstoßen, wenn sie während ihres Winterschlafs zeitweilig aufwachen. Als die Forscher den Meisen Tonbandaufnahmen dieser Lautäußerungen vorspielten, reagierten die meisten darauf und näherten sich den Lautsprechern fliegend oder zu Fuß. Sie töten und fressen die Fledermäuse allerdings nur, wenn Nahrung knapp ist – beispielsweise, wenn eine geschlossene Schneedecke die Nahrungssuche erschwert: Als die Wissenschaftler den Vögeln zusätzliches Futter zur Verfügung stellten, ging die Zahl der Attacken drastisch zurück.
Vor zehn Jahren wurde erstmals in dieser Höhle beobachtet, dass eine Meise an einer toten Fledermaus pickte. Da dieses Verhalten bis zum heutigen Tag andauert und damit die Lebensspanne der Vögel deutlich überschreitet, nehmen Estók und seine Kollegen an, dass es erlernt und sogar über die Generationen hinweg weitergegeben wird. Umgekehrt machen aber auch Fledermäuse Jagd auf Vögel: Der Riesenabendsegler (Nyctalus lasiopterus) ist ein Nutznießer des alljährlichen Vogelzugs und erbeutet nachts ziehende Singvögel. (dl)
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