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Neue Spezies: Kokosnüsse nagende Riesenratte auf Südseeinsel entdeckt

Auf den Salomonen taucht ein Exemplar einer lang gesuchten neuen Spezies auf: der rund einen halben Meter große Riesennager Uromys vika.
Zeichnung von 'Uromys vika', einer auf den Salomonen entdeckten Riesenratte

Seit 2010 hatte der Säugetierkundler Tyrone Lavery nach jenen Tieren gesucht, von denen ihm einst Einheimische auf den Salomoninseln erzählt hatten: riesige Ratten, die angeblich in den Baumwipfeln lebten. Nach vielen vergeblichen Suchaktionen fürchtete er schon, die Spezies sei ausgestorben. Doch dann flüchtete einer der überaus seltenen Nager bei Holzfällarbeiten verletzt aus einem Baum: Fast einen halben Meter lang sind sie lang, haben einen dicken haarlosen Schwanz und vermutlich eine Vorliebe für Kokosnüsse.

Den Fall im Baum hat das erste bekannte Exemplar der Spezies leider nicht überlebt. Der Ranger Hikuna Judge, einer der beiden Koautoren der Studie, verfrachtete es zum australischen Queensland Museum, wo sich Lavery gerade aufhielt. Als dieser die Ratte untersuchte, war sie schon weitgehend verwest, die DNA-Analyse ergab aber, dass es sich tatsächlich um eine neue Art handelte.

Viermal so schwer wie die gemeine Straßenratte

"Es gibt nur acht bekannte Rattenarten auf den Inseln, und eine Reihe davon ließ sich schon auf Grund des Schädels ausschließen", berichtet Lavery. Die neue Spezies ernähre sich wahrscheinlich von Kokos- und anderen Nüssen sowie Früchten. Mit einem halben bis einem Kilogramm wiege sie rund das Vierfache der in den USA heimischen Straßenratte.

Wie Lavery und Kollegen in der Fachzeitschrift "Journal of Mammalogy" berichteten, tauften sie den Riesennager Uromys vika, nach dem einheimischen Namen für das Tier, "vika". Die Gattung Uromys bezeichnet Nager, die in Neuguinea, Melanesien und auf den Salomonen heimisch sind, einer Inselgruppe in der Südsee nordöstlich von Australien. Die nächsten Verwandten leben auf der Südseeinsel Guadalcanal.

Lavery schätzt, dass in den wenigen verbliebenen Urwäldern der Insel höchstens noch 100 Exemplare leben. Die Salomonen sind biologisch weitgehend isoliert; die Mehrzahl der dort lebenden Säugetiere gibt es an keinem anderen Ort der Welt. Uromys vika wird sich deshalb wohl bald auf der Liste der bedrohten Arten wiederfinden.

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