Physiologie: Koma als Überlebensstrategie
Die in Salzmarschen lebende Wolfsspinnenart Arctosa fulvolineata überlebt die regelmäßige Überschwemmung ihres Lebensraums, indem sie in ein hypoxisches Koma fällt. Diese bislang einzigartige Reaktion entdeckten Entomologen um Julien Pétillon von der Universität in Gent anhand von Laborexperimenten, bei denen sie Spinnen unter Wasser tauchten und ihre Überlebensrate untersuchten.
Den Forschern zufolge überleben die Spinnen, weil sie durch das hypoxische Koma ihren Sauerstoffbedarf extrem herunterfahren können. Einen Teil des restlichen Bedarfs decken sie dann zusätzlich über Gasblasen, die sie am Körper anlegen, was ihnen einen weiteren Aufschub vor dem Ertrinken gewährt; im Wasser gelösten Sauerstoff können sie allerdings nicht aufnehmen. Fallen die Spinnen ins Koma, benötigen sie anschließend im Schnitt zwei Stunden, bis sie sich wieder völlig erholt haben.
Arctosa fulvolineata klettert im Gegensatz zu ihrem Marschenmitbewohner P. purbeckensis während Hochwassers nicht auf Pflanzen, um dem Ertrinken zu entgehen. Die Fähigkeit, in eine Art Schockstarre zu fallen, sei deshalb eine optimale Anpassung an ihren Lebensraum, so die Forscher. (dl)
Die beiden im Küstenumfeld lebenden Arten Arctosa fulvolineata und Pardosa purbeckensis – ebenfalls eine Wolfsspinne – schnitten dabei im Test deutlich besser ab als ihre Waldverwandte Pardosa lugubris, die normalerweise von Fluten nicht betroffen ist. Spätestens nach einem Tag unter Wasser waren alle Exemplare von Pardosa lugubris ertrunken, wobei mehr als 80 Prozent bereits nach einem halben Tag verstorben war. Etwas besser schnitt ihre nahe Verwandte P. purbeckensis ab, während die absolute Mehrheit von A. fulvolineata mindestens 24 Stunden aushielt – einer extrem durchhaltestarken Minderheit gelang dies sogar über eineinhalb Tage hinweg, bevor auch das letzte Exemplar nicht mehr reagierte. Zumindest ein Teil dieser Individuen hatte zudem nicht das Zeitliche gesegnet, sondern konnte sich sogar wieder erholen, wenn sie aus dem Wasser genommen wurden.
Den Forschern zufolge überleben die Spinnen, weil sie durch das hypoxische Koma ihren Sauerstoffbedarf extrem herunterfahren können. Einen Teil des restlichen Bedarfs decken sie dann zusätzlich über Gasblasen, die sie am Körper anlegen, was ihnen einen weiteren Aufschub vor dem Ertrinken gewährt; im Wasser gelösten Sauerstoff können sie allerdings nicht aufnehmen. Fallen die Spinnen ins Koma, benötigen sie anschließend im Schnitt zwei Stunden, bis sie sich wieder völlig erholt haben.
Arctosa fulvolineata klettert im Gegensatz zu ihrem Marschenmitbewohner P. purbeckensis während Hochwassers nicht auf Pflanzen, um dem Ertrinken zu entgehen. Die Fähigkeit, in eine Art Schockstarre zu fallen, sei deshalb eine optimale Anpassung an ihren Lebensraum, so die Forscher. (dl)
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