Beobachtungstipp: Kometenjagd per Fernglas
Am 14. März 2014 entdeckten Beobachter auf Aufnahmen des 0,45-Meter-Teleskops am SONEAR-Observatorium in Brasilien den Kometen C/2014 E2, der nach einem seiner Entdecker, Cristóvão Jacques Lage de Faria, auf den Namen Jacques getauft wurde.
Der bei seiner Entdeckung 14,7 mag helle Körper passierte am 2. Juli 2014 seinen sonnennächsten Punkt in einem Abstand von rund 0,66 AE und entfernt sich seitdem wieder von unserem Zentralgestirn. Auf seiner Bahn durch das innere Sonnensystem wechselte der Komet kurz nach seiner Perihelpassage auf die nördliche Hemisphäre des Sternenhimmels und taucht für Beobachter in unseren Breitengraden aktuell am Morgenhimmel auf. Rasch wandert er in nördlicher Richtung. Vom Sternbild Fuhrmann aus durchläuft er Perseus, Kassiopeia und Ende August Kepheus.
Auf seiner Reise wird er bereits Anfang des Monats zirkumpolar und lässt sich die ganze Nacht über am Himmel aufsuchen. Obwohl seine Aktivität bereits abnimmt, nähert er sich der Erde, sodass sich seine Helligkeit den ganzen August über weiterhin im Bereich von 7 mag bewegen sollte. Damit wird der Komet bereits mit Hilfe eines Feldstechers auszumachen sein. Im Verlauf des Monats nähert er sich zudem einigen interessanten Deep-Sky-Objekten. Sicherlich sehenswert ist zwischen dem 20. und 23. August seine Begegnung mit dem Doppelsternhaufen h und Chi Persei in einem Abstand von nur fünf Grad. Auch dem offenen Sternhaufen NGC 1027 kommt er am 20. und 21. August besonders nahe. Astrofotografen können bei dieser Gelegenheit auch die Gasnebel IC 1805 und IC 1848 mit abbilden.
Gegen Ende des Monats erreicht Jacques auf seiner Bahn in einem Abstand von rund 80 Millionen Kilometern seinen erdnächsten Punkt. Kurz davor am 27. und 28. August befindet sich der Sternhaufen M 52 in einer Entfernung von drei Grad in seiner Nähe. Im Lauf des Septembers beendet der Komet seine zirkumpolare Phase, wird jedoch noch in den Abend- und Nachtstunden zu sehen sein. Erst gegen Ende des Monats verliert er deutlich an Helligkeit und wird für die Beobachtung mit dem Fernglas zu leuchtschwach.
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